Freitag, 25. Dezember 2009
Erste Klasse für E.
Der Transport eines so lieben Familienmitglieds wie E. hat uns schon einiges Kopfzerbrechen bereitet. Horrorgeschichten: verängstigte Hunde, kein Wasser, kein Futter, tagelang in der Hundebox eingesperrt und verloren auf irgendeinem Flughafen. Unsere Sorgen konnten etwas zerstreut werden von dem bisher sehr professionellen Auftreten von Lufthansa Cargo. Die Mitarbeiter hier kennen die Sorgen und nehmen sich der Hundebesitzer an. Am Telefon am Frankfurter Flughafen sitzt Mister "vertrauen sie mir, ich bin Arzt" und beantwortet mit tiefer Stimme e.s Fragen. Wir sind beide beruhigt und finden den Preis in Ordnung: doppelt so viel wie unser Flug in der Kabine.
Montag, 14. Dezember 2009
Kastration verschoben
E. hat geschwollene Mandeln, fühlt sich schlapp, müde und hat Augenringe in der Dimension "Krater". Drei Spritzen sind in den Hund rein, zwei Tücher um den Hundehals 'rum und über einhundert Euro aus unserem Portemonnaie raus. Kann nicht immer alles auf Anhieb funktionieren. Nächster Versuch nach Weihnachten.
Die Umzugsauktion läuft.
Die Umzugsauktion läuft.
Sonntag, 13. Dezember 2009
Die Flüge sind da
also, sie sind gebucht. Warum nun doch erst heute? Eine Abzweigung tat sich auf, eine Alternative, ein Job in Berlin. Sicherheit oder Sonne, Kündigungsschutz oder Kalifornien, bezahlte Krankheitstage oder grenzenlose Möglichkeiten? Der Flug geht am 24.2.2010, Mietwagen ist auch gebucht.
Morgen wird E. kastriert, hoffentlich geht alles gut. Zur Vorbereitung haben wir ihr einen Plastiktrichter besorgt. Die Dinger kennt Ihr, gelegentlich werden Hunde damit gesichtet. Diese Trichter werden um den Hals geschnallt und die Hunde geben sich der Lächerlichkeit preis, können sich aber nicht mehr an der Operationswunde lecken. Unser Teil hat leider eine Überfunktion: sobald E. den Trichter um hat, bewegt sie sich gar nicht mehr - sie steht still und starr da. Die Augen flehen: "Bitte nehmt das wieder ab!" Alles ist super, wenn das morgen das größte Problem ist.
Morgen wird E. kastriert, hoffentlich geht alles gut. Zur Vorbereitung haben wir ihr einen Plastiktrichter besorgt. Die Dinger kennt Ihr, gelegentlich werden Hunde damit gesichtet. Diese Trichter werden um den Hals geschnallt und die Hunde geben sich der Lächerlichkeit preis, können sich aber nicht mehr an der Operationswunde lecken. Unser Teil hat leider eine Überfunktion: sobald E. den Trichter um hat, bewegt sie sich gar nicht mehr - sie steht still und starr da. Die Augen flehen: "Bitte nehmt das wieder ab!" Alles ist super, wenn das morgen das größte Problem ist.
Dienstag, 8. Dezember 2009
Salami und Taktik
Sollte ich einmal in die Verlegenheit kommen, eine Doktorarbeit zu schreiben, ich fände eine Abhandlung über die Salami ein reizvolles Thema. Es gilt nicht ausschließlich, dass durch scheibchenweises Herantasten an ein größeres Thema der Gesamterfolg sich irgendwann einstellt als die Summe der kleinen und leichter erzielbaren Einzelerfolge (die klassische Salamitaktik). Daneben gibt es auch das schrittweise hineinrutschen in eine ungewollte, unerfreuliche oder schmerzhafte Situation schlicht nur deshalb, weil die Einzelschritte auf dem Weg dorthin mit weniger Unbill verbunden scheinen als eine aktive Entscheidung dagegen, weil der Aufwand zur Überwindung der Situation (fälschlich) mehr gewichtet wird als das jahrelange Ertragen bis zur endgültigen Katastrophe. Das würde ich als die Salamisituation bezeichnen. Sie führt zu nicht sanierten Unternehmen, schlechten Beziehungen, innerlich gekündigten Arbeitnehmern oder vor dem Fernseher verdämmerten Leben. Ich behaupte, dass viele Situationen nur aus einem Mangel an Entscheidungen stabilen Bestand haben, vielleicht sogar die meisten. Eine schöne Arbeitshypothese und ein weites Feld für Untersuchungen.
Heute aber möchte ich die Salamisituation beiseite lassen und mich mit der Salamitaktik befassen. Unserem Ziel "Amerika" sind wir mit Abschluss des Projektes "Greencard" ein gutes Stück näher gekommen. Jetzt steht das Projekt "Umzug" an und damit zunächst die Aufgaben "E. kastrieren", "Flug buchen" und "Umzug ausschreiben". Die Kastration ist kommenden Montag um nullneunhundert, die Blutwerte sind alle in Ordnung. E. ist recht gelassen und scheint in der Sache unbesorgt und zuversichtlich. e. und ich sind da schon etwas verhaltener.
Der Flug ist zwar noch nicht gebucht, aber schon ausgesucht: Vierundzwanzigster Februar mit den sympathischen Holländern über Amsterdam. Die Alternative ging mit den Briten über London, das war eine leichte Entscheidung. Inzwischen ist auch der Flughafentransfer geklärt, voraussichtlich morgen kann also die Aufgabe geschlossen werden.
Ja, und die Umzugsausschreibung benötigt noch etwas Aufmerksamkeit.
Heute aber möchte ich die Salamisituation beiseite lassen und mich mit der Salamitaktik befassen. Unserem Ziel "Amerika" sind wir mit Abschluss des Projektes "Greencard" ein gutes Stück näher gekommen. Jetzt steht das Projekt "Umzug" an und damit zunächst die Aufgaben "E. kastrieren", "Flug buchen" und "Umzug ausschreiben". Die Kastration ist kommenden Montag um nullneunhundert, die Blutwerte sind alle in Ordnung. E. ist recht gelassen und scheint in der Sache unbesorgt und zuversichtlich. e. und ich sind da schon etwas verhaltener.
Der Flug ist zwar noch nicht gebucht, aber schon ausgesucht: Vierundzwanzigster Februar mit den sympathischen Holländern über Amsterdam. Die Alternative ging mit den Briten über London, das war eine leichte Entscheidung. Inzwischen ist auch der Flughafentransfer geklärt, voraussichtlich morgen kann also die Aufgabe geschlossen werden.
Ja, und die Umzugsausschreibung benötigt noch etwas Aufmerksamkeit.
Sonntag, 6. Dezember 2009
Statistik der Auswanderer
Offiziell wandern mehr aus als ein. Inoffiziell wandern mehr aus als offiziell. Wer geht ist eher gut ausgebildet und jung, wer kommt ist eher schlecht ausgebildet und alt: Manager Magazin
Samstag, 5. Dezember 2009
Die Greencard ist da
Strenggenommen ist es noch nicht die Greencard, sondern ein CR1 / Immigrant Visa. Mit diesem Visum darf ich (bis 31. März 2010) mit der Absicht in die USA einreisen, dort zu wohnen und zu arbeiten. Nach der Einreise bin ich legaler Bewohner der Vereinigten Staaten, die Green Card (bzw. "Alien Receipt Card") bekomme ich per Post.
Ich darf arbeiten, ich darf überall wohnen - ich muss allerdings meinen Wohnort melden. Ich darf (mit Einschränkungen) wählen. Ich muss eine jährliche Steuererklärung abgeben und ich darf keine schweren Verbrechen begehen. Ich verliere meinen Status, wenn ich die Vereinigten Staaten für mehr als ein Jahr verlasse und ich kann die Einbürgerung nach drei Jahren beantragen.
Das war ein langer Weg bis hierher aber wir haben es geschafft. Wir könnten morgen los.
Ab hier wird der Weg beschwerlicher - aber er ist frei.
Ich darf arbeiten, ich darf überall wohnen - ich muss allerdings meinen Wohnort melden. Ich darf (mit Einschränkungen) wählen. Ich muss eine jährliche Steuererklärung abgeben und ich darf keine schweren Verbrechen begehen. Ich verliere meinen Status, wenn ich die Vereinigten Staaten für mehr als ein Jahr verlasse und ich kann die Einbürgerung nach drei Jahren beantragen.
Das war ein langer Weg bis hierher aber wir haben es geschafft. Wir könnten morgen los.
Ab hier wird der Weg beschwerlicher - aber er ist frei.
Mittwoch, 2. Dezember 2009
Die SSN ist da
und e. fühlt sich wie "eine richtige Amerikanerin". Was ist das, die SSN? Die SSN ist die Social Security Number, die Nummer, ohne die in den Staaten nichts geht. Das e. überhaupt so alt werden konnte, ohne eine zu haben, lag letztlich nur daran, dass sie noch so jung war, als sie das Land verlassen hat. Immerhin, dieser Mangel ist behoben, wir (bzw. e.) können jetzt mieten, Konten eröffnen, Autos Kaufen usw. "Wir" heisst unter der Voraussetzung, dass meine Greencard kommt. Das müsste in den nächsten vierzehn Tagen passieren. Und dann kann ich auch eine SSN beantragen.
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