und E. mag sie nicht. Ist das ein Wunder? Eher nein. Das Ding sieht aus - offengestanden - wie direkt aus der Requisitenkammer von "Das Schweigen der Lämmer". Seitlich sind Gitterstäbe dran, dahinter sieht selbst unser Hund aus wie "Der Hund von Baskerville". Etwas stabiler hätte ich mir das ganze auch gewünscht, immerhin war der Kasten für hundertzwanzig Öcken schon am oberen Ende der Preisskala. Und hier: eine bündig schließende Tür, das findet sich vermutlich auf der Aufpreisliste. So jedenfalls musste da erst Tikay mit der Rohrzange ran. Jetzt schließt die Box zwar, aber nur mit Krafteinsatz an der Grenze zur Gewallt.
Weiter: "Green Card - Schein Ehe mit Hindernissen". Diese Hundeboxgeschichte ist ja ganz nett und so. Aber die eigentliche Neuigkeit ist die, daß e. und ich gestern unser Interview in der amerikanischen Botschaft in Frankfurt bestanden / durchgestanden haben. Natürlich waren wir etwas nervös, ist doch das die letzte Hürde zwischen uns und dreihundert Tagen Sonne im Jahr. Und ebenfalls natürlich waren wir etwas nervös weil voll mit falschen Vorstellungen durch z.B. den o.g. Film. Letztlich, und ich denke so können wir das dokumentieren für alle die nach uns kommen, ist die Geschichte unaufregend, unbürokratisch und pragmatisch. Die Suche nach den benötigten Dokumenten im Vorfeld ist jedenfalls aufregender und aufwändiger. Ihre Zusammenstellung zu einer Komposition aus genau definierten einzelnen Stücken in fester Reihenfolge und immer das Original abgelöst durch seine Kopie wird da zu einer leichten Fingerübung. Schließlich noch ein kurzes Gespräch mit einer sehr netten Consular Officer aus Kalifornien ("Wo haben Sie sich kennengelernt?") und das wars. Zwei Stunden hat der Aufenthalt in der Botschaft gedauert (vierhundert USD), nocheinmal eine Stunde die Untersuchungen beim Amtsarzt (hundertvierzig EUR). Gewarnt sei vor dem Kaffee in der Botschaft (zu wässrig) und vor den Muffins am selben Ort (zu trocken).
Dienstag, 24. November 2009
Sonntag, 15. November 2009
Die Entscheidung ist inzwischen ziemlich alt und genauso weit sind e. und ich auch schon von dem ersten Schritt wieder entfernt: irgendwas um etwa ein Jahr. Eher sogar vielleicht etwas mehr. Dass wir inzwischen nicht nur zeitlich sondern vor allem organisatorisch so weit fortgeschritten sind ist zunächst einmal erfreulich. Etwas schade ist allerdings, dass sich über die ursprüngliche Motivation nun nicht mehr viel feststellen lässt. Sofern natürlich sich diese Motivation inzwischen geändert haben sollte, was sich ebenfalls nicht mehr feststellen lässt. Insbesondere ist das schade, weil die Frage ständig und überall zu beantworten ist: Warum wollt ihr auswandern? Dazu können wir knapp antworten: erstens, weil es geht. Und zweitens, aus einer Laune heraus. Meistenteils reichen diese Antworten, gelegentlich reicht sogar nur eine davon. Hin und wieder allerdings findet sich unter Verwandten, Freunden oder Arbeitskollegen einer, der sich damit nicht zufrieden geben mag und der genauere Auskunft wünscht. Denen kann und soll heute (kurz) geholfen werden:
Zunächst möchte ich die mögliche Sorge zerstreuen, dass wir aus Unzufriedenheit gehen. Das ist nicht so. Klar, es ist nicht immer alles optimal, keine Perspektive im Job, Schimmel im Bad oder eingeschränktes gastronomisches Angebot im Umfeld - wer kennt diese Probleme nicht. Für die meisten ist das kein Grund auszuwandern (oder umzuziehen). Für uns auch nicht. Wir sind uns darin einig, dass wir ein phantastisches Leben führen. Und hier genau ist der Punkt, wir führen dieses Leben schon. Wir haben alles, vor allem haben wir an dieses Leben die Erinnerung. Wir könnten nun hoffen (und alles dafür tun), dass es genau so weitergeht. Oder wir schaffen uns neue Erinnerung. Und genau das wollen wir tun. Wir wollen als achzigjährige auf dieses Leben blicken und sagen: Wir haben unsere Zeit und unsere Möglichkeiten genutzt.
Ja und e. will ein hellblaues Mustang Cabriolet fahren und die gibt es hier nicht. Also ziehen wir in die Vereinigten Staaten.
Zunächst möchte ich die mögliche Sorge zerstreuen, dass wir aus Unzufriedenheit gehen. Das ist nicht so. Klar, es ist nicht immer alles optimal, keine Perspektive im Job, Schimmel im Bad oder eingeschränktes gastronomisches Angebot im Umfeld - wer kennt diese Probleme nicht. Für die meisten ist das kein Grund auszuwandern (oder umzuziehen). Für uns auch nicht. Wir sind uns darin einig, dass wir ein phantastisches Leben führen. Und hier genau ist der Punkt, wir führen dieses Leben schon. Wir haben alles, vor allem haben wir an dieses Leben die Erinnerung. Wir könnten nun hoffen (und alles dafür tun), dass es genau so weitergeht. Oder wir schaffen uns neue Erinnerung. Und genau das wollen wir tun. Wir wollen als achzigjährige auf dieses Leben blicken und sagen: Wir haben unsere Zeit und unsere Möglichkeiten genutzt.
Ja und e. will ein hellblaues Mustang Cabriolet fahren und die gibt es hier nicht. Also ziehen wir in die Vereinigten Staaten.
Mittwoch, 11. November 2009
Freitag, 6. November 2009
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