Redding

Es ist keine Katastrophe, aber es ist auch etwas mehr als nur ein Ärgernis: Nach unserem Auszug aus dem Molimo Drive zeichnet sich ab, dass unsere Vermieterin H. nicht in der Lage ist, unsere Mietsicherheit von Eintausend USD zurückzuzahlen. Ihre über die zweieinhalb Monate sich dramatisch verschlechternde Situation ist uns nicht verborgen geblieben, zuletzt ist sie gar nicht mehr aus ihrem Zimmer und aus den Pyjamas herausgekommen. Der Verfall eines Menschen ist keine schöne Sache und gipfelte hier erstmal damit, dass sie unter den Augen von uns hinzugeholter und sehr interessierter Nachbarn den Erhalt der Schlüssel und den Zustand der Mietwohnung quittiert hat. Bis Montag muss sie uns die Kaution zurückzahlen, sonst können wir versuchen, den dreifachen Betrag gerichtlich einzutreiben. Dreifach deshalb, weil San Francisco mieterfreundliche Gesetze erlassen hat.

Abfahrt aus San Francisco Richtung Norden. Wir sind bis Redding gekommen, einer Stadt mit rund Einhunderttausend Einwohnern. Hauptattraktion ist eine Brücke in Form einer Sonnenuhr. Das ist so trostlos wie es klingt. Mein Rat: Weiterfahren, wenn oder sobald möglich.


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Was sonst? Fangen wir so an: Wasser ist knapp in Kalifornien. Die Großstadt Los Angeles zum Beispiel kann nur über ein aufwändiges Leitungssystem überhaupt mit ausreichend Wasser versorgt werden. Und die Verbraucher? Das Duschen und Wasserhähne tropfen ist verbreiteter Standard. Beim Klo ist das so: Beim Spülen läuft ein kleines Meer durch. Zu allen anderen Zeiten mindestens ein kleiner Bach. Der größte Verbraucher aber sind die Landwirte, Felder werden mit unzähligen Sprengern schlicht eingenebelt und es wird sogar Reis angebaut (der ja bekanntlich im Wasser steht). Wie könnte der Verbrauch noch weiter gesteigert werden? Mir fällt dazu nichts ein. Außer vielleicht eine große Stadt mit vielen Wasserspielen mitten in der Wüste. Aber das hat nichts mehr mit Kalifornien zu tun.