Samstag, 19. Juni 2010

Redwood National Park

Menschen hungern nach Sensationen, größer, höher, schneller, weiter, mehr. Der höchste bekannte Baum ist über Einhundertfünfzehn Meter hoch und steht im Redwood National Park. Wo genau wird nicht bekannt gegeben, um den Baum und seine empfindlichen Wurzeln zu schützen. Der Hunger der Menschen ist hier egal. Also keine Sensation, dafür über den gesamten Wald verteilte Touristenströme. Wir spazieren zwischen den Riesen hindurch und sind allein.

Redwood National Park

Die Bäume sind bis zu Viertausend Jahre Alt und es ist nicht bekannt, ob sie ewig leben oder nicht. Ihre Feide sind Winde und (früher) der Holzfäller. Die Avenue of the Giants ist sehr zu empfehlen, dem Coastal Drive bei Klamath möchte ich dieses Prädikat nicht mitgeben. Die Straße ist als 'Rough Road' gekennzeichnet. Das bedeutet konkret, hier ist streckenweise nicht geteert, teilweise sehr steil und immer dicht anne Klippen entlang. Der Vorderradantrieb unseres gut beladenen Focus war an einer Stelle überfordert. Den Wagen mit eingelegter Fahrstufe 'D' zurückrollen zu lassen und die Steilstelle erneut anzugehen, das ist keine gute Idee. Der Wagen wurde abgewürgt, Motor aus, Bremskraftverstärker aus, Servolenkung aus. Die Handbremse immerhin ist noch solide Mechanik und stoppt den Wagen.

Das der Ford in der Situation so reagiert hat kann ich verstehen, das ist in Ordnung und wird von mir durchgewunken. Überhaupt ist der Focus insgesamt solide verarbeitet und ein angenehmes Reisemobil, dafür Daumen hoch. Nicht in Ordnung und ein 'Show Stopper' ist die Elektronik an und in dem Auto. Es döngelt und bimmelt und hier blinkt und da leuchtet es. Der Wagen weiß, was gut und richtig ist und der Fahrer wird erzogen. Negative Verstärkung ist hier das Fachwort: Unangeschnallt rangieren, Zündschlüssel steckt beim Tanken, Tür auf bei laufendem Motor, Licht an bei Motor aus sind nur einige der Situationen, die im Autofahrerleben der greisen Fordingenieure nicht vorkommen und also auch uns nicht erlaubt sind. Das hier Opi am Werk war merkt man auch am ängstlichen Absperrverhalten: Beim Losfahren werden alle Türen verriegelt. Klar, dass auf der Fahrt in die Schweiz an der Ampel der Aktenkoffer mit den Wertpapieren vom Rücksitz geklaut wird, das ist uns allen schon passiert und das wollen wir nicht. Dass aber beim Aussteigen die hinteren Türen verschlossen bleiben, was soll das? Das ist sehr ärgerlich und ruiniert die Tage, an denen die Laune sowieso schon auf der Kippe steht. Ich bin sicher, dass in der Situation auch andere schon wutentbrannt Beulen in die Karre getreten haben.

Was sonst? Abendessen in Miranda, der Diner ist uns aufgefallen, weil gleich zwei 'State Police Officers' unter den Gästen waren. Die waren entweder neu in diesem Revier oder der Diners konnte was. Die Amerikanischen Polizisten sind Respektspersonen, die hochgerüsteten Dienstwagen, die Uniformen, die Kanonen, das ganze andere Cops-Zeugs ... Ich glaube, ich habe zu laut gegrüßt, aber dann im Gespräch habe ich mich betont locker gegeben, viel gelacht usw. usw.


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2 Kommentare:

  1. da ab 24.6. keine weiteren Einträge in den Blog zu befürchten sind, hat Eure Rückreise doch auch einen kleinen negativen Aspekt...
    AsK, bald aus M

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  2. Keine Einträge mehr? Was mach ich denn dann morgens um halb Zehn im Büro???
    Gruss aus Z
    (auch E lässt aus Lg grüssen, wurde von ihr beim Auto-abgeben freudig begrüsst)

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