Donnerstag, 6. Mai 2010

Cable Guy

Prolog:
Comcast bietet Internet, Telefon und Kabelfernsehen und ihre Monteure sind die "Cable-Guys".

Der Router, Drama in zwei Akten:

Erster Akt:

Unser Internet ist leider alles andere als stabil, der Router trennt laufend unsere Verbindung. Das ist auf Dauer ärgerlich und da unsere Vermieterin gerne telefoniert, hat sie problemlos für uns bei "Comcast" angerufen, die unkompliziert einen Monteur vorbei schicken, der sich tiefenentspannt der Sache annimmt. Unseren Fehlerbericht "WLAN Router trennt die Verbindung" hat er sich noch angehört, dann ist er in den Garten und hat sich die Verkabelung angesehen, hier gezogen, da gerupft, behende zum Nachbarn gehüpft und durch das junge Grün gestapft. Nach einiger Zeit und lauten Telefonaten mit der Zentrale war seine Diagnose: "Alle Kabel schrott." Also wurden alle Kabel ausgetauscht.

Zweiter Akt:

An der Bindungsangst unseres Routers hat das nichts geändert. Also neuer Anruf, neuer Cable Guy: Ein riesiger Rasta-man, der nur gebückt in Hs Wohnzimmer stehen konnte. Erste Reaktion nach dem Fehlerbericht: "Wahrscheinlich Kabel schrott!" Wird hier nach Kabelmetern bezahlt oder werden die Jungs morgens wahllos am Bahnhof aufgelesen? Was ist das für eine Problemeingrenzungsstrategie? Da es nun aber daran kaum liegen konnte, hat unser Cable Guy in den folgenden Stunden und für mich vollkommen wahllos Geräte ausgetauscht, Kabel kurzgeschlossen und mit der Zentrale über Funk Platzhalter-Fachworte ausgetauscht. Am Ende ging das Internet gar nicht mehr, beim Nachbarn war der Strom ausgefallen und unten im Tal brannte das Umspannwerk. Dämmerung kündigte draußen den neuen Tag an, Cable Guy war müde und wollte heim zu den sieben Kindern, drei von ihm (denkt er), fünf von seiner Freundin und eins (aber nicht das jüngste) gemeinsam. Vielleicht deswegen, vielleicht aus einer Laune heraus, vermutlich aber nur zufällig - vollkommen egal, der Router wurde ausgetauscht: seitdem alles takko. Der Router also, da muss man erstmal drauf kommen.

Epilog:

Internet in amerikanischen Haushalten unterscheidet sich nicht von Internet in Deutschland. Wer es haben will muss unzählige kleine und große Kisten (Router, Splitter, Modem, Telefonanlage, Fluxkompensator usw. usw.) im Wohnzimmer dulden, Kabel in allen Farben und Längen führen hierhin und dorthin. Natürlich ließe sich das auch alles in einen kleinen Chip unterbringen, aber so ist das Unternehmen Comcast präsent im Wohnzimmer und im Kundenbewusstsein. Außerdem sieht es kompliziert aus und der Kunde bekommt richtig was für sein Geld.

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Blog ohne Foto liest kein Mensch, Quoten im Keller, Werbekunden sauer. Also bitte:

Sonnendeck im Molimo Drive

3 Kommentare:

  1. Lieber T.,
    auch wenn wir es nicht immer schaffen, up-to-date zu sein, sind wir treue Fans Deines Blogs! Kann den Kommentar von letztes nur unterstützen: Beruf an den Nagel... (Obwohl das mit dem Schreiben auch eine brotlose Sache ist, kann ich Dir sagen...) Wir sind jedenfalls dazu übergegangen, uns Deine Beiträge laut vorzulesen :) Hoffentlich gibts back in B heiße Enthüllungsgeschichten aus dem neuen Büro - vielleicht unter einem neuen Decknamen?
    Liebste Grüße von A&B aus B

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  2. Zu wissen, dass auch jenseits des Atlantiks Wohnzimmer mit sinnloser Kabellage verschandelt werden, das ist ein irgendwie ungemein beruhigendes Gefühl. Gelitten wird, mit anderen Worten, überall. Fair einough! Meint cgo, inzwischen GOC

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  3. Da gehe ich fest von aus, alles wie gehabt... ;-)

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