Was essen Feuerwehrleute zu Abend? Lässt sich der Flügelschlag eines Kolibris mit einer gewöhnlichen Kamera fotografieren? Gibt es in den USA Friseure?
Diese Fragen sollen im folgenden geklärt werden. Und ich möchte den Anfang machen mit der letzten. Der, bei der die meisten von Euch milde gelächelt haben und bei sich dachten:"Klar gibt es Friseure, sonst würde ja jeder Amerikaner herumlaufen wie ein Yeti". Es gibt sie aber nicht. Es gibt Rebecca, in meinem Alter, vier Kinder, keinen Paß und Californien noch nie verlassen. Rebecca hat sich nach der Highschool gedacht: "Haareschneiden? Ist sicher Job." Und seitdem schneidet sie Haare. Eine Ausbildung zum Friseur hat sie nicht, braucht sie nicht und gibt es auch nicht. Deswegen sehe ich jetzt nicht mehr aus wie ein Yeti, sondern wie ein US Armi Drill Sergeant.
Leider regnet es in San Francisco seitdem wir die Sonnenliege haben mehr oder weniger ununterbrochen. Den 'weniger ununterbrochen' - Moment haben wir heute genutzt, um in die Stadt zu fahren, e. wünschte den Kauf von Samt und Seide, Juwelen und Geschmeide. Vorgeblich als Geschenk. Natürlich.
Immerhin konnten wir so im Buena Yerba Gardens die zweite Fragen klären:
Mittwoch, 31. März 2010
Sonntag, 28. März 2010
Fragen um den Urknall
Natürlich erhalten wir täglich viele viele Emails, säckeweise Post und unzählige Anrufe mit Fragen, Anregungen und Anmerkungen zum Leben im Allgemeinen und zum Leben in Kalifornien im Besonderen: Wird sich das Universum ewig ausdehnen und erkalten oder irgendwann wieder zu einer Singularität zusammenfallen? Wer hat Kennedy wirklich ermordet? Welche Folgen hat die Wahl der falschen Religion für mein Leben nach dem Tod? Wie funktioniert das mit dem Essen gehen in den Vereinigten Staaten wirklich?
Die letzte Frage ist aus meiner Sicht die einzige von Belang. Therefore, here we go: Das Restaurant wird durch die vordere Eingangstür betreten, der Mann hält der Dame die Tür auf ohne voranzugehen. Bei einer Gruppe geht ein Mann voran und einer zuletzt, dazwischen alle Damen. Sollte nur ein Mann in der Gruppe ... ach, im Grunde sind die Damen heute ja schon froh, wenn sie nicht einfach draußen stehen gelassen werden. Traurig, ich weiß, aber an mir liegt es nicht. So, that being said: Am Eingang wartet der Gast darauf, von der Bedienung empfangen zu werden, nennt die Anzahl der benötigten Plätze und folgt der Bedienung zu dem ihm zugewiesenen Platz. Niemals sucht er sich selber einen Platz, ohne dazu aufgefordert zu werden. Idealerweise (aus Sicht des amerikanischen Gastes) erhält gleich jeder eine Speisekarte und die Bedienung fragt nach den Getränken. Hier muss der deutsche Gast an "ohne Eis" denken, sonst ist mindestens das halbe Glas mit gefrorenem Leitungswasser und Chlor gefüllt. Die Getränke werden (und sollten) nicht länger als zwei Minuten dauern und die Bedienung wird sich dann gleich nach den Essenswünschen erkundigen. Es ist in Ordnung, hier um etwas mehr Zeit zu bitten. Sobald nun aber alle Speisekarten aus der Hand gelegt sind, sollte die Bedienung wieder da sein, bevor der ganz große Zeiger einmal herum ist. Bei der Bestellung gibt es wenig zu beachten, Fleisch wird innen eher roh und außen sehr dunkel zubereitet, bei "Well done" wird es auch innen dunkler. "Flame kissed" bedeutet außen extra dunkel. "Hot" lässt sich mit "sehr scharf" nur unzureichend übersetzen, mein Rat: Finger weg! Das Essen wird in der Regel zügig serviert, Zeit für Gespräche mit Tiefgang ist hier nicht. Während des Essens wird sich die Bedienung mehrfach im Vorbeihasten erkundigen, ob alles in Ordnung ist. Es ist vollkommen akzeptiert, hier mit vollem Mund zu antworten, nur keine Hemmungen. Nach dem Essen sollte alles zügig abgeräumt werden, dabei ist der Moment, weitere Wünsche (Nachtisch, Käffchen) zu äußern, sonst kommt die Rechnung vor Ablauf von zwei Minuten längstens, eher einer. Die Rechnung umfasst nur Essen, Getränke und Steuern, keine Bedienung. Das ist ein ganz kritischer Punkt, fünfzehn bis zwanzig Prozent sind auf den Rechnungsbetrag aufzuschlagen, das Geld ist das Einkommen der Bedienung. Es ist vollkommen unakzeptabel, eine Rechnung von sagen wir Zweiundfünfzig Dollar Dreißig auf Vierundfünfzig aufzurunden. Deutsche Touristen machen das gerne und sind entsprechend unbeliebt. Sechzig Bucks sind im Beispiel mindestens zu zahlen, wenn alles in Ordnung war. Auf der Rechnung wird die Steuer von siebeneinhalb Prozent ausgewiesen, der souveräne Gast verdoppelt diesen Betrag für die Bedienung. Die Rechnung kommt in der Regel in einem kleinen schwarzen Heftchen, darin wird das Bargeld gelegt oder die Kreditkarte. Die Bedienung wird zunächst das volle Wechselgeld herausgeben, die erwähnten Prozente lässt der Gast im Heftchen zurück oder schreibt sie von Hand auf die Kreditkartenabrechnung.
Mir gefällt das Verfahren, es steht jedem frei, sich Zeit zu nehmen, aber sollte der Gast keine haben, so geht es zügig voran. Wie oft habe ich schon in Deutschland auf Kohlen gesessen und auf die Rechnung gewartet? Ich räume aber ein, dass ich die Geschwindigkeit, mit der hier insbesondere die Rechnung kommt, anfänglich auch befremdlich fand.
Was sonst? Unsere Vermieterin ist gerührt von der Zeit, die e. und ich auf dem Sonnendeck verbringen und hat uns eine gepolsterte Sonnenliege gekauft. Auf der Verpackung stand, dass sie zusammengebaut werden muss und dass dafür kein Werkzeug bei ist. Der Zusammenbau sah so aus, dass die Polsterung auf die Liege gelegt und an zwei Stellen mit Klettband befestigt werden musste.
Die letzte Frage ist aus meiner Sicht die einzige von Belang. Therefore, here we go: Das Restaurant wird durch die vordere Eingangstür betreten, der Mann hält der Dame die Tür auf ohne voranzugehen. Bei einer Gruppe geht ein Mann voran und einer zuletzt, dazwischen alle Damen. Sollte nur ein Mann in der Gruppe ... ach, im Grunde sind die Damen heute ja schon froh, wenn sie nicht einfach draußen stehen gelassen werden. Traurig, ich weiß, aber an mir liegt es nicht. So, that being said: Am Eingang wartet der Gast darauf, von der Bedienung empfangen zu werden, nennt die Anzahl der benötigten Plätze und folgt der Bedienung zu dem ihm zugewiesenen Platz. Niemals sucht er sich selber einen Platz, ohne dazu aufgefordert zu werden. Idealerweise (aus Sicht des amerikanischen Gastes) erhält gleich jeder eine Speisekarte und die Bedienung fragt nach den Getränken. Hier muss der deutsche Gast an "ohne Eis" denken, sonst ist mindestens das halbe Glas mit gefrorenem Leitungswasser und Chlor gefüllt. Die Getränke werden (und sollten) nicht länger als zwei Minuten dauern und die Bedienung wird sich dann gleich nach den Essenswünschen erkundigen. Es ist in Ordnung, hier um etwas mehr Zeit zu bitten. Sobald nun aber alle Speisekarten aus der Hand gelegt sind, sollte die Bedienung wieder da sein, bevor der ganz große Zeiger einmal herum ist. Bei der Bestellung gibt es wenig zu beachten, Fleisch wird innen eher roh und außen sehr dunkel zubereitet, bei "Well done" wird es auch innen dunkler. "Flame kissed" bedeutet außen extra dunkel. "Hot" lässt sich mit "sehr scharf" nur unzureichend übersetzen, mein Rat: Finger weg! Das Essen wird in der Regel zügig serviert, Zeit für Gespräche mit Tiefgang ist hier nicht. Während des Essens wird sich die Bedienung mehrfach im Vorbeihasten erkundigen, ob alles in Ordnung ist. Es ist vollkommen akzeptiert, hier mit vollem Mund zu antworten, nur keine Hemmungen. Nach dem Essen sollte alles zügig abgeräumt werden, dabei ist der Moment, weitere Wünsche (Nachtisch, Käffchen) zu äußern, sonst kommt die Rechnung vor Ablauf von zwei Minuten längstens, eher einer. Die Rechnung umfasst nur Essen, Getränke und Steuern, keine Bedienung. Das ist ein ganz kritischer Punkt, fünfzehn bis zwanzig Prozent sind auf den Rechnungsbetrag aufzuschlagen, das Geld ist das Einkommen der Bedienung. Es ist vollkommen unakzeptabel, eine Rechnung von sagen wir Zweiundfünfzig Dollar Dreißig auf Vierundfünfzig aufzurunden. Deutsche Touristen machen das gerne und sind entsprechend unbeliebt. Sechzig Bucks sind im Beispiel mindestens zu zahlen, wenn alles in Ordnung war. Auf der Rechnung wird die Steuer von siebeneinhalb Prozent ausgewiesen, der souveräne Gast verdoppelt diesen Betrag für die Bedienung. Die Rechnung kommt in der Regel in einem kleinen schwarzen Heftchen, darin wird das Bargeld gelegt oder die Kreditkarte. Die Bedienung wird zunächst das volle Wechselgeld herausgeben, die erwähnten Prozente lässt der Gast im Heftchen zurück oder schreibt sie von Hand auf die Kreditkartenabrechnung.
Mir gefällt das Verfahren, es steht jedem frei, sich Zeit zu nehmen, aber sollte der Gast keine haben, so geht es zügig voran. Wie oft habe ich schon in Deutschland auf Kohlen gesessen und auf die Rechnung gewartet? Ich räume aber ein, dass ich die Geschwindigkeit, mit der hier insbesondere die Rechnung kommt, anfänglich auch befremdlich fand.
Was sonst? Unsere Vermieterin ist gerührt von der Zeit, die e. und ich auf dem Sonnendeck verbringen und hat uns eine gepolsterte Sonnenliege gekauft. Auf der Verpackung stand, dass sie zusammengebaut werden muss und dass dafür kein Werkzeug bei ist. Der Zusammenbau sah so aus, dass die Polsterung auf die Liege gelegt und an zwei Stellen mit Klettband befestigt werden musste.
Samstag, 27. März 2010
Erster Rückschlag
Es ist passiert und es ist fast unentschuldbar, ich habe mich vorgedrängelt. Ich tat es versehentlich und unbewusst, aber das gilt hier nicht als mildernder Umstand. 'Der Reihe nach' ist in Amerika ehernes Gesetz. Überall. Wer zuerst da war, ist auch zuerst dran. All-Way-Stops, Fahrstühle, Metzger, Zulassungsstelle, vollkommen egal, das wird durchgezogen. Meistens ist auch allen klar, wie die Reihenfolge auszusehen hat oder es wird freundlich geklärt und festgelegt. Tumultartige Zustände und das Gesetz der Wildnis und des Stärkeren wie wir das beim Öffnen einer weiteren Kasse in einem beliebigen deutschen Supermarkt kennen und selbstverständlich erwarten: das gibt es hier nicht!
Am Freitag waren e. und ich in SF Downtown, e. war im Macy*s bummeln und ich habe das Ergebnis in der Sonne im Union Square Park abgewartet. Dabei kam ich mit Feuerwehrmann M. aus Marin County ins Gespräch, der ebenfalls abwartete, die Reparatur seines Autos nämlich. Die Situation der Feuerwehrleute in Kalifornien ist sehr gut, es gibt wegen der Waldbrände und der Erdbebengefahr hohen Bedarf, die Gehälter sind gut und die Arbeit ... Tischtennis, Fußball, Basketball, vielleicht ein wenig trainieren, dann duschen, Essen kochen, im Löschzug Käffchen holen, dann vielleicht ein Buch oder ein Nickerchen? Klar, dass man ausrücken muss, kommt schon vor, gelegentlich. Übrigens, Löschflugzeuge sind nicht etwa ein sanfter Regen, der auf den erschöpften Feuerwehrmann niedergeht und ihm Linderung und Kühlung verschafft. Nein, es geht hier um Tonnen von Chemikalien und Wasser, die auf dem Weg nach unten Tannenzapfen und Äste mitreißen und zu Geschossen machen. Damit ist wieder eine romantische Vorstellung flöten gegangen, mir war das nämlich nicht klar.
Am Union Square habe ich auch die ersten Deutschen hier getroffen, Vater, Mutter und Omi. Vater und Omi haben sich eine Kippe geteilt, auch in Deutschland ist Wirtschaftskrise. Und während Mutter "Öch, das is aba schön hier" das Wort an Ihre Begleiter richtete, beäugten die sich nur argwöhnisch gegenseitig: Nimmt Vater einen zweiten Zug? Zieht Omi zu lange?
Den Abend haben wir bei "How to train a dragon" ausklingen lassen. Der Film ist unterhaltsam aber das Kino war die reinste Müllkippe und die Sessel kaum besser als im BART. Dafür Marmor auf den Toiletten. Ich finde, das geht nicht zusammen.
Am Freitag waren e. und ich in SF Downtown, e. war im Macy*s bummeln und ich habe das Ergebnis in der Sonne im Union Square Park abgewartet. Dabei kam ich mit Feuerwehrmann M. aus Marin County ins Gespräch, der ebenfalls abwartete, die Reparatur seines Autos nämlich. Die Situation der Feuerwehrleute in Kalifornien ist sehr gut, es gibt wegen der Waldbrände und der Erdbebengefahr hohen Bedarf, die Gehälter sind gut und die Arbeit ... Tischtennis, Fußball, Basketball, vielleicht ein wenig trainieren, dann duschen, Essen kochen, im Löschzug Käffchen holen, dann vielleicht ein Buch oder ein Nickerchen? Klar, dass man ausrücken muss, kommt schon vor, gelegentlich. Übrigens, Löschflugzeuge sind nicht etwa ein sanfter Regen, der auf den erschöpften Feuerwehrmann niedergeht und ihm Linderung und Kühlung verschafft. Nein, es geht hier um Tonnen von Chemikalien und Wasser, die auf dem Weg nach unten Tannenzapfen und Äste mitreißen und zu Geschossen machen. Damit ist wieder eine romantische Vorstellung flöten gegangen, mir war das nämlich nicht klar.
Am Union Square habe ich auch die ersten Deutschen hier getroffen, Vater, Mutter und Omi. Vater und Omi haben sich eine Kippe geteilt, auch in Deutschland ist Wirtschaftskrise. Und während Mutter "Öch, das is aba schön hier" das Wort an Ihre Begleiter richtete, beäugten die sich nur argwöhnisch gegenseitig: Nimmt Vater einen zweiten Zug? Zieht Omi zu lange?
Den Abend haben wir bei "How to train a dragon" ausklingen lassen. Der Film ist unterhaltsam aber das Kino war die reinste Müllkippe und die Sessel kaum besser als im BART. Dafür Marmor auf den Toiletten. Ich finde, das geht nicht zusammen.
Freitag, 26. März 2010
Lake Tahoe
Ein Finanzgenie ist jemand, der mehr Geld verdient, als die Familie ausgeben kann. Mindestens am Mittwoch traf das auf e. zu, leider zu dem Preis, dass ich alleine losziehen musste. Lake Tahoe liegt rund zweitausend Meter hoch und ist von San Francisco in etwa vier Stunden zu erreichen. Meine Fahrt führte auf der Interstate Achtzig nach Sacramento und von da weiter auf dem Highway Fünfzig durch die meterhoch verschneite Sierra Nevada. Das Ziel taucht ziemlich plötzlich auf:
Der See ist eine Touristenattraktion und vollkommen zu Recht, das Wasser ist kristallklar, der See tiefblau, umgeben von Nadelwäldern und schneebedeckten Dreitausendern. Ein beeindruckend schöner Ort.
Obschon eine Touristenhochburg ist die Gegend für Europäische Begriffe abgelegen, South Lake Tahoe ist mit etwa zwanzig Tausend Einwohnern die größte Stadt im Umkreis. Die Natur hat die Oberhand und noch vor zwei Wochen war hierher ohne Schneeketten kein Durchkommen.
Im Camp Richardson Ressort & Marina (am anderen Ende des Stegs) gibt es Burger mit Knoblauchpommes. Das ist der gröbere Antrag an die Geschmacksnerven und vielleicht die logische nächste Stufe, wenn der Gaumen trotz viel Salz und Pfeffer nichts mehr spürt.
Die weitere Fahrt ging nach Carson City, der Hauptstadt Nevadas. Eine Wüstenstadt mit Fünfzigtausend Einwohnern. Also rasch weiter nach Reno, der angeblich "größten Kleinstadt der Welt".
Von hier schlängelt sich die Interstate Achtzig über die Sierra Nevada nach Californien, nördlich an Sacramento vorbei in die East Bay, vorbei an Berkeley und über die Bay Bridge zurück nach San Francisco.
Nach der Rundtour habe ich am Donnerstag früh den Ford zur Mietwagenstation gefahren und zurückgegeben. In Amerika ohne Auto ist wie auf dem Mount Everest ohne Sauerstoffmaske: es geht wohl, ist aber nicht so toll. Dachte ich. Aber bisher läuft hier niemand blau an. Vor meiner Rückfahrt vom Flughafen gab es einen kleinen Disput mit einem BART (Bay Area Rapid Train) Fahrkartenautomaten darüber, wer von uns beiden wohl der 'smartere' ist. Nachdem kurz ein Unentschieden drohte, konnte ich die Angelegenheit für mich entscheiden und eine Fahrkarte erstehen. Der BART ist mit Teppich ausgelegt und die Sitze sind Stoffsessel, in die der Fahrgast wahrlich versinkt. Da die Sessel aber auch nicht mehr ganz taufrisch sind, fand ich mich mit unangenehmen hygienischen Sorgen konfrontiert, die ich nicht niederringen konnte. Und so habe ich mich nach wenigen Sekunden lieber an die Tür gestellt.
Was sonst? Danke Anniki für die Anteilnahme wegen Dolores. I really appreciate that! ;-)
Der See ist eine Touristenattraktion und vollkommen zu Recht, das Wasser ist kristallklar, der See tiefblau, umgeben von Nadelwäldern und schneebedeckten Dreitausendern. Ein beeindruckend schöner Ort.
Obschon eine Touristenhochburg ist die Gegend für Europäische Begriffe abgelegen, South Lake Tahoe ist mit etwa zwanzig Tausend Einwohnern die größte Stadt im Umkreis. Die Natur hat die Oberhand und noch vor zwei Wochen war hierher ohne Schneeketten kein Durchkommen.
Im Camp Richardson Ressort & Marina (am anderen Ende des Stegs) gibt es Burger mit Knoblauchpommes. Das ist der gröbere Antrag an die Geschmacksnerven und vielleicht die logische nächste Stufe, wenn der Gaumen trotz viel Salz und Pfeffer nichts mehr spürt.
Die weitere Fahrt ging nach Carson City, der Hauptstadt Nevadas. Eine Wüstenstadt mit Fünfzigtausend Einwohnern. Also rasch weiter nach Reno, der angeblich "größten Kleinstadt der Welt".
Von hier schlängelt sich die Interstate Achtzig über die Sierra Nevada nach Californien, nördlich an Sacramento vorbei in die East Bay, vorbei an Berkeley und über die Bay Bridge zurück nach San Francisco.
Rundtour Lake Tahoe
Nach der Rundtour habe ich am Donnerstag früh den Ford zur Mietwagenstation gefahren und zurückgegeben. In Amerika ohne Auto ist wie auf dem Mount Everest ohne Sauerstoffmaske: es geht wohl, ist aber nicht so toll. Dachte ich. Aber bisher läuft hier niemand blau an. Vor meiner Rückfahrt vom Flughafen gab es einen kleinen Disput mit einem BART (Bay Area Rapid Train) Fahrkartenautomaten darüber, wer von uns beiden wohl der 'smartere' ist. Nachdem kurz ein Unentschieden drohte, konnte ich die Angelegenheit für mich entscheiden und eine Fahrkarte erstehen. Der BART ist mit Teppich ausgelegt und die Sitze sind Stoffsessel, in die der Fahrgast wahrlich versinkt. Da die Sessel aber auch nicht mehr ganz taufrisch sind, fand ich mich mit unangenehmen hygienischen Sorgen konfrontiert, die ich nicht niederringen konnte. Und so habe ich mich nach wenigen Sekunden lieber an die Tür gestellt.
Was sonst? Danke Anniki für die Anteilnahme wegen Dolores. I really appreciate that! ;-)
Donnerstag, 25. März 2010
Endlich C. kennengelernt
Bedenke, dass die menschlichen Verhältnisse insgesamt unbeständig sind, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Unglück nicht zu traurig sein. (Sokrates)
Der Antrag auf eine amerikanischen Kreditkarte gehört weder zu meinen glücklichsten, aber auch nicht zu den traurigsten Momenten in meinem Leben. Es ist eher eine Lektion in Demut. Die Arbeitsweise der Mitarbeiter unserer Hausbank erinnert etwas an ... sagen wir einen Abrissunternehmer, der hochmotiviert schon morgens um neun das Grundstück sauber einebnet, um erst dann zu prüfen, wo genau und in welchem Umfang er eigentlich tätig werden soll.: "Das war doch hier ... oder? Nein? Aber das sollte doch weg ... oder? Auch nicht? Das ist überhaupt kein Problem, das bauen wir wieder auf!"
Konkret: e. und ich brauchen eine Kreditkarte, bei der der Kreditrahmen durch eine (gesperrte) Einlage auf einem Sparkonto besichert ist, weil wir keine amerikanische Zahlungshistorie, keinen Creditscore haben. Soweit war das schnell klar, also nur eben das Formular für die besicherte Kreditkarte... so, und nun ... aber halt. Unser Berater hat eine Top-Idee, seine Augen leuchten: Eigentlich könnten wir doch den Antrag für eine unbesicherte ... vielleicht klappt es ja? Also, neuer Antrag, Unterschrift, Eingabe in den Computer und ... nö. Geht nicht. Berater guckt traurig: Ihr habt keinen Creditscore! Also doch die besicherte. Wo war grad das Formular ... noch gleich ... achsoja, das hatte ich schon weg... naja, füllen wir einfache einen neuen aus.
Und wie ging es weiter? Meine Karte wurde nach Deutschland geschickt, also wieder zur Bank, Karte gesperrt, neues Formular usw. usw.
Der Antrag auf eine amerikanischen Kreditkarte gehört weder zu meinen glücklichsten, aber auch nicht zu den traurigsten Momenten in meinem Leben. Es ist eher eine Lektion in Demut. Die Arbeitsweise der Mitarbeiter unserer Hausbank erinnert etwas an ... sagen wir einen Abrissunternehmer, der hochmotiviert schon morgens um neun das Grundstück sauber einebnet, um erst dann zu prüfen, wo genau und in welchem Umfang er eigentlich tätig werden soll.: "Das war doch hier ... oder? Nein? Aber das sollte doch weg ... oder? Auch nicht? Das ist überhaupt kein Problem, das bauen wir wieder auf!"
Konkret: e. und ich brauchen eine Kreditkarte, bei der der Kreditrahmen durch eine (gesperrte) Einlage auf einem Sparkonto besichert ist, weil wir keine amerikanische Zahlungshistorie, keinen Creditscore haben. Soweit war das schnell klar, also nur eben das Formular für die besicherte Kreditkarte... so, und nun ... aber halt. Unser Berater hat eine Top-Idee, seine Augen leuchten: Eigentlich könnten wir doch den Antrag für eine unbesicherte ... vielleicht klappt es ja? Also, neuer Antrag, Unterschrift, Eingabe in den Computer und ... nö. Geht nicht. Berater guckt traurig: Ihr habt keinen Creditscore! Also doch die besicherte. Wo war grad das Formular ... noch gleich ... achsoja, das hatte ich schon weg... naja, füllen wir einfache einen neuen aus.
Und wie ging es weiter? Meine Karte wurde nach Deutschland geschickt, also wieder zur Bank, Karte gesperrt, neues Formular usw. usw.
Blick aus dem Lincoln Park auf den Strand bei SF Outer Richmond
e. hat viel zu tun und daher war ich alleine im Lincoln Park. Am Dienstag Abend sind wir beide wieder nach Berkeley gefahren. C. hat uns eingeladen und wir waren gespannt denjenigen kennenzulernen, in dessen Wohnung wir einen Monat gewohnt hatten. Der geneigte Leser erinnert sich vielleicht, dass C.s Wohnung nicht die reinlichste war, e. und ich hatten daher beim Einzug grob drei Kategorien gebildet: Erstens, das kriegen wir noch sauber. Zweitens, das stellen wir lieber weg. Drittens, das fassen wir nicht an. C. hatte nun für uns gekocht und ich sah die Pfanne und das Schneidebrettchen aus der Kategorie zwei im Einsatz. In Charlottenburg hatten wir einen Italiener, bei dem das immer aussah, als wäre Magen-Darm eine notwendige Folge nach dem Verzehr einer beliebigen seiner Pizzen. Nicht nur war dem aber nicht so, die Pizzen waren sogar richtig schmackhaft. Genuss ohne Reue. Genauso bei C. (ich habe extra mit dem Bericht zwei Tage gewartet).
Kurzfristig hatte ich mich schon darauf eingestellt, dass C. den Termin absagt, hatte er doch kurz vorher noch einen Autounfall und spektakulär vier Autos ineinandergeschoben. Er bat aber nur darum, wir mögen bitte ein halbe Stunde später kommen. Einen echten Kalifornier kann nichts erschüttern. Grund für den Unfall waren übrigens hübsche Frauen am Straßenrand. C. hat das zwar wortgewaltig anders dargestellt, aber ich glaube es ist schlicht so einfach.
Was sonst? Lake Tahoe am Mittwoch, Abgabe unseres Mietwagens, erste Fahrt mit BART, e. kocht für H. - Morgen bringe ich den Bericht näher an den Stand der Ereignisse. Und während Ihr jetzt arbeiten geht, gehe ich ins Bett, 23:30 bei uns, 7:30 bei Euch. ;-)
Kurzfristig hatte ich mich schon darauf eingestellt, dass C. den Termin absagt, hatte er doch kurz vorher noch einen Autounfall und spektakulär vier Autos ineinandergeschoben. Er bat aber nur darum, wir mögen bitte ein halbe Stunde später kommen. Einen echten Kalifornier kann nichts erschüttern. Grund für den Unfall waren übrigens hübsche Frauen am Straßenrand. C. hat das zwar wortgewaltig anders dargestellt, aber ich glaube es ist schlicht so einfach.
Was sonst? Lake Tahoe am Mittwoch, Abgabe unseres Mietwagens, erste Fahrt mit BART, e. kocht für H. - Morgen bringe ich den Bericht näher an den Stand der Ereignisse. Und während Ihr jetzt arbeiten geht, gehe ich ins Bett, 23:30 bei uns, 7:30 bei Euch. ;-)
Montag, 22. März 2010
Glück und Können
Und ich denke noch: was ist denn das für eine Quote, Bestehen obwohl sechs aus achtzehn Fragen falsch? Aber erstens, das ist Amerika hier, ich wundere mich über gar nichts mehr. Aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann, habe ich aber weitere achtzehn Fragen auf der Rückseite übersehen. Diesen Fehler kann ich nun allen Bloglesern ersparen, die sich in Amerika zur schriftlichen Fahrprüfung anmelden. Aber zweitens, das ist Amerika hier, ich wundere mich über gar nichts mehr. Aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann, hat auch die Prüferin nur die falschen Kreuze auf der Vorderseite gezählt. Die leere Rückseite waren keine achtzehn Fehler sondern haben vermutlich eine Art Speicherüberlauf verursacht, eine "Nicht Situation" im ansonsten so geregelten Leben eines "Department of Motor Vehicle Officers". Soviel zu "Glück". e. hat auch bestanden. Regulär, sie schaut schon Mal auf Rückseiten. Soviel zu "Können". Durch Bestehen der schriftlichen Prüfung dürfen e. und ich nun unter Aufsicht eines regulären Führerscheininhabers auf Kaliforniens Straßen das Autofahren üben. Oder wir fahren wie bisher mit dem deutschen. Wenn wir uns sicher fühlen und auf dem Weg dahin nichts kaputt gemacht haben, dürfen wir zum praktischen Test antreten. Unser Termin wird nicht verraten - Ihr wisst schon, schlechtes Xu - Xu. Geduld, es wird dauern, Termine sind aus.
Einige Erkenntnisse aus zwei Stunden DMV (Department of Motor Vehicle):
- Dass wir einen Termin hatten ist nett, interessiert aber wirklich niemanden.
- Deutsche Autofahrer gelten als Berserker.
- Eine Beamtin war rührend versucht festzustellen, was ihr Bürgerkriegsveteran von der ihn umgebenden Welt noch wahrnehmen konnte.
- Amerikaner fürchten nichts mehr, als sich versehentlich vorzudrängeln.
- Es ist Gesetz, dass Fußgänger immer Vorrang haben; Es ist ungeschriebenes Gesetz, dass Fahrradfahrern die Vorfahrt überlassen wird.
Die Amerikaner gelten ja insbesondere in Deutschland als schlechte Autofahrer (können weder rückwärts parken noch schalten, hähähä!). Beides stimmt weitgehend, aber das war es dann auch schon. Ansonsten wird hier mit einem Maximum an gegenseitiger Rücksichtnahme, Toleranz und Gelassenheit gefahren. 4-Way Stops halte ich für die größte Erfindung seit geschnitten Brot: gefahren wird vollkommen problemlos und flüssig der Reihe nach. Ganz dicht folgen tempomatgeregelte Gleitfahrten auf amerikanischen Highways mit Null Differenzgeschwindigkeiten zu LKW oder anderen Fahrzeugen: Anstrengungslos schmelzen die Meilen bei Gesprächen und Kaffee. Die Amerikaner sind große Autofahrer (New Yorker ausgenommen, das sind auch Berserker).
Das letzte Wochenende hatte wieder einen - wenn auch leider etwas kleinen - Santa Cruz Anteil. Unser Zuhause am Pazifik. Einige Erkenntnisse eines außerordentlich leckeren Grillabendessens: Amerikanische Männer tragen mehrheitlich 'white tights' (Weiß, Feinrip mit Eingriff. Und der Eingriff wird genutzt). Santa Cruz ist nicht nur für Surferdudes bekannt, sondern auch für das beste Dope ('in terms of quality and variety') weit und breit. Und während wir solche Dinge geklärt haben, hat Obama zweiunddreissig Millionen Amerikanern eine Krankenversicherung verschafft.
Natürlich ist unser Umzug abgeschlossen und ich bin auch bereit, ihn einen Erfolg zu nennen: Wir haben eine sehr schöne und neue Wohnung im Molino Dr in San Francisco Miraloma, einem der höchsten Punkte der Stadt. Unsere Vermieterin H. hat uns heute Abend zum Essen eingeladen und auch C. scheint einverstanden mit dem Zustand, in dem wir seine Wohnung hinterlassen haben: er hat uns morgen eingeladen. In Anbetracht der astronomischen Lebensmittelpreise hier läuft es im Moment ganz gut für uns.
Einige Erkenntnisse aus zwei Stunden DMV (Department of Motor Vehicle):
- Dass wir einen Termin hatten ist nett, interessiert aber wirklich niemanden.
- Deutsche Autofahrer gelten als Berserker.
- Eine Beamtin war rührend versucht festzustellen, was ihr Bürgerkriegsveteran von der ihn umgebenden Welt noch wahrnehmen konnte.
- Amerikaner fürchten nichts mehr, als sich versehentlich vorzudrängeln.
- Es ist Gesetz, dass Fußgänger immer Vorrang haben; Es ist ungeschriebenes Gesetz, dass Fahrradfahrern die Vorfahrt überlassen wird.
Die Amerikaner gelten ja insbesondere in Deutschland als schlechte Autofahrer (können weder rückwärts parken noch schalten, hähähä!). Beides stimmt weitgehend, aber das war es dann auch schon. Ansonsten wird hier mit einem Maximum an gegenseitiger Rücksichtnahme, Toleranz und Gelassenheit gefahren. 4-Way Stops halte ich für die größte Erfindung seit geschnitten Brot: gefahren wird vollkommen problemlos und flüssig der Reihe nach. Ganz dicht folgen tempomatgeregelte Gleitfahrten auf amerikanischen Highways mit Null Differenzgeschwindigkeiten zu LKW oder anderen Fahrzeugen: Anstrengungslos schmelzen die Meilen bei Gesprächen und Kaffee. Die Amerikaner sind große Autofahrer (New Yorker ausgenommen, das sind auch Berserker).
Das letzte Wochenende hatte wieder einen - wenn auch leider etwas kleinen - Santa Cruz Anteil. Unser Zuhause am Pazifik. Einige Erkenntnisse eines außerordentlich leckeren Grillabendessens: Amerikanische Männer tragen mehrheitlich 'white tights' (Weiß, Feinrip mit Eingriff. Und der Eingriff wird genutzt). Santa Cruz ist nicht nur für Surferdudes bekannt, sondern auch für das beste Dope ('in terms of quality and variety') weit und breit. Und während wir solche Dinge geklärt haben, hat Obama zweiunddreissig Millionen Amerikanern eine Krankenversicherung verschafft.
Natürlich ist unser Umzug abgeschlossen und ich bin auch bereit, ihn einen Erfolg zu nennen: Wir haben eine sehr schöne und neue Wohnung im Molino Dr in San Francisco Miraloma, einem der höchsten Punkte der Stadt. Unsere Vermieterin H. hat uns heute Abend zum Essen eingeladen und auch C. scheint einverstanden mit dem Zustand, in dem wir seine Wohnung hinterlassen haben: er hat uns morgen eingeladen. In Anbetracht der astronomischen Lebensmittelpreise hier läuft es im Moment ganz gut für uns.
San Francisco Downtown
Vor dem Abendessen bei unseren Vermieterin haben wir Zeit zu einem kleinen Spaziergang zum und im Mount Davidson Park gefunden. Hier steht am höchsten (natürlichen) Punkt San Franciscos (zweihundertdreiundachzig Meter hoch) ein Kreuz aus Beton (einunddreissig Meter hoch).
Was sonst? Ja nix mehr, das reicht für heute.
Mount Davidson Park
Mount Davidson Park
Mount Davidson Park
Neunzehndreiundzwanzig wurde hier ursprünglich für eine "open air Messe" ein zwölf Meter hohes Holzkreuz errichtet. Es blieb nach der Messe stehen, wurde aber bald ersetzt und der Ersatz dann abgebrannt. Neues Kreuz, wurde abgebrannt, noch ein Kreuz, wurde wieder abgebrannt. Da sind wir dann schon im Jahr Neunzehnhundertdreiunddreissig, Holz wurde zugunsten von Beton aufgegeben und - voilà! - keine Brände mehr. Das Kreuz wurde den ersten Siedlern gewidmet. Doch Einundneunzig wurde die Stadt für das religiöse Symbol auf ihrem Grund und Boden verklagt und entschloss sich sechs Jahre Später zum meistbietenden Verkauf einer Fläche von etwa eintausendfünfhundert Quadratmetern um das und einschließlich dem Kreuz. Der Verband der Amerikanischen Armenier erhielt den Zuschlag für sechsundzwanzigtausend USD, widmete das Kreuz den Toten des Genozids der Türken an den Armeniern im Jahr Neunzehnhundertfünfzehn und brachte eine entsprechende Tafel an.
Soviel zum Thema "Basiswissen Kreuz im Mount Davidson Park".
Soviel zum Thema "Basiswissen Kreuz im Mount Davidson Park".
Was sonst? Ja nix mehr, das reicht für heute.
Samstag, 20. März 2010
Umzug. Schon wieder.
Aber diesmal mit nur zwei Koffern und auch nur wenige Kilometer weit. Wir packen zusammen und ziehen nach San Francisco Miraloma, direkt am Mount Davidson Park.
Was sonst? Fernsehen in den USA: Welche ist die berühmteste Szene aus Harry und Sally? Und genau die ist zu explizit, sie wurde für das amerikanische Fernsehen rausgeschnitten. Natürlich ist auch der amerikanische Fernsehzuschauer (obschon von der Geisteshaltung vermutlich passiv - dämmerig wie überall auf der Welt) durch Knöpfchendruck auf seiner Fernbedieung theoretisch jederzeit in der Lage, zu viel Werbung durch wegzappen (oder gar abschalten!) abzustrafen. Andererseits sinkt die Bereitschaft dazu über die Laufzeit des Films, der Konsument will wissen, wie es ausgeht. Was also bedeutet das für die Anzahl und die Länge der Werbeunterbrechungen im letzten sagen wir Viertel eines Spielfilms? Es ist das Grauen!
Was sonst? Fernsehen in den USA: Welche ist die berühmteste Szene aus Harry und Sally? Und genau die ist zu explizit, sie wurde für das amerikanische Fernsehen rausgeschnitten. Natürlich ist auch der amerikanische Fernsehzuschauer (obschon von der Geisteshaltung vermutlich passiv - dämmerig wie überall auf der Welt) durch Knöpfchendruck auf seiner Fernbedieung theoretisch jederzeit in der Lage, zu viel Werbung durch wegzappen (oder gar abschalten!) abzustrafen. Andererseits sinkt die Bereitschaft dazu über die Laufzeit des Films, der Konsument will wissen, wie es ausgeht. Was also bedeutet das für die Anzahl und die Länge der Werbeunterbrechungen im letzten sagen wir Viertel eines Spielfilms? Es ist das Grauen!
Donnerstag, 18. März 2010
Goodbye Dolores
Der Mietvertrag ist ausgelaufen, Dolores steht nun wieder im Flughafenparkhaus und wartet auf ein neues Opfer. Wir fahren jetzt wieder ein Brot und Butter Auto, Ford Focus in dunkelgrau: Vier Türen, zwei Becherhalter, üppige Rundumsicht und sparsame Motorisierung.
Dolores fehlt mir.
Wir haben nicht nur ein neues Auto, sondern auch eine neue Wohnung. Gut, das hatte ich schon vor einigen Tagen geschrieben, aber nun haben wir auch den Vertrag geschlossen und Eintausend Dollar Anzahlung geleistet. ('Dollar' sagt hier übrigens niemand, es heißt 'Bucks'). Ab nächster Woche wohnen wir also in San Francisco. Eintausendvierhundert 'Bucks' für zwei Zimmer und ein Bad. Ein nagelneues Bad. Nie benutzt. Davon träumen wir doch alle.
Oder?
Dolores fehlt mir.
Wir haben nicht nur ein neues Auto, sondern auch eine neue Wohnung. Gut, das hatte ich schon vor einigen Tagen geschrieben, aber nun haben wir auch den Vertrag geschlossen und Eintausend Dollar Anzahlung geleistet. ('Dollar' sagt hier übrigens niemand, es heißt 'Bucks'). Ab nächster Woche wohnen wir also in San Francisco. Eintausendvierhundert 'Bucks' für zwei Zimmer und ein Bad. Ein nagelneues Bad. Nie benutzt. Davon träumen wir doch alle.
Oder?
Zurück im beschaulichen Berkeley
Am Wochenende wird über die amerikanische Gesundheitsreform entschieden. Fünfzehn Prozent aller Amerikaner sind heute nicht krankenversichert, einer von drei Amerikanern war zwischen 2007 und 2008 mindestens zeitweise unversichert. Die meisten Amerikaner erhalten ihre Krankenversicherung als Nebenleistung von ihrem Arbeitgeber, damit bedeutet Verlust des Arbeitsplatzes auch Verlust der Krankenversicherung für im Extremfall die ganze Familie. Eine individuelle private Krankenversicherung wird überhaupt nur angeboten bekommen, wer gesund und nicht über- oder untergewichtig ist. Selbst gute Krankenversicherungen sind oft beschränkt auf bestimmte Leistungen, bestimmte Ärzte oder greifen erst ab hohen Eigenleistungen. Das amerikanische Gesundheitssystem ist das teuerste weltweit und bringt dabei mäßige Leistungen. Mehr dazu gibt es hier, hier, oder hier. Das Thema ist jedenfalls unüberschaubar komplex.
Was sonst? e. hat aus den Zitronen aus unserem Garten eine leckere Pannacotta gekocht. Das ist gesund und von überschaubarer Komplexität: pflücken, verarbeiten, genießen. (Was für eine großartige Überleitung!)
Was sonst? e. hat aus den Zitronen aus unserem Garten eine leckere Pannacotta gekocht. Das ist gesund und von überschaubarer Komplexität: pflücken, verarbeiten, genießen. (Was für eine großartige Überleitung!)
Mittwoch, 17. März 2010
Juwelen
Jewel Lake im Tilden Regional Park war das Ziel unseres gestrigen Ausflugs. Der Name suggeriert kristallklares Wasser. Finde ich. Der Tümpel muss in dem Punkt enttäuschen, selbst die Fische bleiben im Flachen, um nicht die Orientierung zu verlieren. Jenseits davon ist die Gegend aber ein Traum, zahme Vögel, wilde Wasserschildkröten und ein echt fettes Tier im lila Pullover, dass ich so auch noch nie gesehen habe.
Was sonst? e. und ich haben da dieses neue Projekt. Aber e. sagt, vorab darüber zu sprechen sei schlechtes Xu-Xu. Daher dazu erst nächste Woche. Vielleicht.
Was sonst? e. und ich haben da dieses neue Projekt. Aber e. sagt, vorab darüber zu sprechen sei schlechtes Xu-Xu. Daher dazu erst nächste Woche. Vielleicht.
Montag, 15. März 2010
Sacramento
Heute zunächst ein Rätsel. Was ist das:
Ein Dialysegerät für Darth Vader? Ein vollautomatischer Toilettenentstopfer? Ein Schuhputzautomat? Wir haben alles drei ausprobiert und können Euch versichern, passt alles nicht (oder zumindest nicht so richtig). Nein, das Gerät ist ein Hybrid zwischen Staubsauger und Luftbefeuchter, ein Luftbestauber. Bei der Anwendung wird Staub vom Boden aufgenommen und fein verwirbelt in die Luft abgegeben, von wo er sich durch Lüften leicht nach draußen befördern lässt. Das ist zwar Praktisch (kein Hantieren mit randvollen Staubsaugerbeuteln!), aber nichts für Allergiker. Wir sind nach anfänglichen Irritationen ("wo kommt der ganze Nebel her?") auch dazu übergegangen, das Schlaf-/Wohnzimmer einfach feucht durchzuwischen. In der Küche müssen wir das nicht, da spült der Regen nass durch.
Wo wir grad beim Thema sind: Eine neue Wohnung haben wir auch. Nachdem sich die Angelegenheit zunächst so sperrig darstellte und sich im magischen Dreieck von Sympathie, Preis und Qualität partout nichts vernünftiges finden ließ, hatten wir zuletzt vier Wohnungen zur Auswahl. Drei davon waren uns zugensagt, dennoch haben wir uns für nur eine entschieden. Ab 21. März wohnen wir in Miraloma, San Francisco und werden auch Dolores nicht mehr benötigen.
Wo wir grad beim Thema sind: Meinem Aufruf, der Kultkarre einen Namen zu geben, ist nur eine Leserin gefolgt. Was bitte machen die anderen zwischen fünfzehn und dreissig täglichen Leser hier? Passiv konsumieren? Hä? Naja, die kleine heisst jetzt jedenfalls 'Dolores', das kommt ausm lateinischen, bedeutet irgendwas mit Schmerzen, passt ganz gut und war ja sowieso auch der einzige Vorschlag. Und für die etwas langsameren unter uns: es geht um den Mitsubishi Eclipse nun aka (also known as) Dolores. Alles klar?
Wo wir grad beim Thema sind: Gestern sind wir mit Dolores nach Sacramento gefahren. Sacramento ist für Kalifornien was Hannover für Niedersachsen: die Landeshauptstadt. Sacramento und Hannover sind auch etwa gleich groß, sonst aber grundverschieden.
Das alte Sacramento liegt ziemlich eingeengt zwischen dem Sacramento River (Idylisch) und dem neunspurigen Interstate Highway five (nicht so idylisch). Das ist von den Stadtplanern sicher als eine Art Gleichnis gedacht, eine Parabel: Der Übergang von der Natur (der Fluß) über die ersten, einfachen Siedlungen (Old Sacramento) bis zu der betonierten Neuzeit (Interstate five). Schon sehr gut gemacht und man sieht gleich, da war kein Anfänger dran.
Inmitten des sehr gepflegten Capitol Park steht der Arbeitsplatz des Governors Arnold Schwarzenegger, die California State Capitol. Das Gehalt des Governors beträgt einhundertfünfundsiebzig Tausend Dollar im Jahr, die Arnie nicht annimmt.
Ein Dialysegerät für Darth Vader? Ein vollautomatischer Toilettenentstopfer? Ein Schuhputzautomat? Wir haben alles drei ausprobiert und können Euch versichern, passt alles nicht (oder zumindest nicht so richtig). Nein, das Gerät ist ein Hybrid zwischen Staubsauger und Luftbefeuchter, ein Luftbestauber. Bei der Anwendung wird Staub vom Boden aufgenommen und fein verwirbelt in die Luft abgegeben, von wo er sich durch Lüften leicht nach draußen befördern lässt. Das ist zwar Praktisch (kein Hantieren mit randvollen Staubsaugerbeuteln!), aber nichts für Allergiker. Wir sind nach anfänglichen Irritationen ("wo kommt der ganze Nebel her?") auch dazu übergegangen, das Schlaf-/Wohnzimmer einfach feucht durchzuwischen. In der Küche müssen wir das nicht, da spült der Regen nass durch.
Wo wir grad beim Thema sind: Eine neue Wohnung haben wir auch. Nachdem sich die Angelegenheit zunächst so sperrig darstellte und sich im magischen Dreieck von Sympathie, Preis und Qualität partout nichts vernünftiges finden ließ, hatten wir zuletzt vier Wohnungen zur Auswahl. Drei davon waren uns zugensagt, dennoch haben wir uns für nur eine entschieden. Ab 21. März wohnen wir in Miraloma, San Francisco und werden auch Dolores nicht mehr benötigen.
Wo wir grad beim Thema sind: Meinem Aufruf, der Kultkarre einen Namen zu geben, ist nur eine Leserin gefolgt. Was bitte machen die anderen zwischen fünfzehn und dreissig täglichen Leser hier? Passiv konsumieren? Hä? Naja, die kleine heisst jetzt jedenfalls 'Dolores', das kommt ausm lateinischen, bedeutet irgendwas mit Schmerzen, passt ganz gut und war ja sowieso auch der einzige Vorschlag. Und für die etwas langsameren unter uns: es geht um den Mitsubishi Eclipse nun aka (also known as) Dolores. Alles klar?
Wo wir grad beim Thema sind: Gestern sind wir mit Dolores nach Sacramento gefahren. Sacramento ist für Kalifornien was Hannover für Niedersachsen: die Landeshauptstadt. Sacramento und Hannover sind auch etwa gleich groß, sonst aber grundverschieden.
Das alte Sacramento liegt ziemlich eingeengt zwischen dem Sacramento River (Idylisch) und dem neunspurigen Interstate Highway five (nicht so idylisch). Das ist von den Stadtplanern sicher als eine Art Gleichnis gedacht, eine Parabel: Der Übergang von der Natur (der Fluß) über die ersten, einfachen Siedlungen (Old Sacramento) bis zu der betonierten Neuzeit (Interstate five). Schon sehr gut gemacht und man sieht gleich, da war kein Anfänger dran.
Inmitten des sehr gepflegten Capitol Park steht der Arbeitsplatz des Governors Arnold Schwarzenegger, die California State Capitol. Das Gehalt des Governors beträgt einhundertfünfundsiebzig Tausend Dollar im Jahr, die Arnie nicht annimmt.
Samstag, 13. März 2010
Napa Valley
Die Stadt Napa im Napa Valley im Napa County liegt achtunddreissig Meilen und eine Autostunde nördlich von Berkeley. Die Gegend ist für ihren Wein berühmt. Leider kann ich mit Wein nicht viel anfangen und ebenso kann ich guten Wein nicht von ... sagen wir ... Asti Spumante unterscheiden. Letzterer soll ohnehin gar nicht so schlecht sein. Vor Jahren habe ich mir auch erläutern lassen, dass guter Wein weniger 'knallt' als schlechter. Gehört das nicht eigentlich umgekehrt?
Egal. Napa ist ein schönes amerikanisches Städtchen inmitten einer sanften grünen Hügellandschaft und mit viel Raum für ausgedehnte Schoppingmalls im Umland.
Das Städchen Napa wird durch den Napa Valley Wine Train mit St. Helena verbunden. Die Fahrt dient nur Touristischen Zwecken und dauert drei Stunden für rund sechzig Kilometer. Für die Sicherheit der Fahrgäste sorgt die Napa Valley Railroad Police, die ihr Wirken auf das Gelände der Napa Valley Railroad beschränkt. Die Polizei in Amerika ist ein Maximum an Dezentralisierung, jedes Städtchen kann alleine oder mit Nachbargemeinden eine City Police aufstellen. In den ländlichen Gegenden dazwischen wirkt innerhalb eines County der gewählte Sheriff mit seinen Mannen und für die übergeordneten Belange ist die State Police verantwortlich. Die Stadt Berkeley, ja sogar die Universität Berkeley haben jeweils eine eigene Polizei. Die Befugnisse sind aber innerhalb eines Staates nicht beschränkt, die Berkeley City Police z.B. könnte auch in Los Angeles verhaften. Die Zusammenarbeit soll abweichend von der Darstellung in vielen Filmen sehr gut sein.
Einen Geheimtip haben wir auftun können: Der Buckhorn Grill im Napa Town Center: Sandwich dick belegt mit dünnen Steakscheiben und Speck. Das Fett tropfte nur so aus dem vollkommen überforderten Weißbrötchen und dazu gab es noch: Bratensoße in einer Extraschale zum (wie die Bedienung stolz erläuterte) hineintunken. Das arme Weißbrötchen hatte mit den aufgenommenen Fettmengen seine Kapazitätsgrenze schon weit überschritten und mir ist daher nicht klar, wie das mit dem Hineintunken funktionieren soll. Ich habe die Soße einfach drübergekippt. Tolle Sache. Nur nicht unbedingt leichte Kost.
Napa City, farbenfroher Sonnenuntergang oder Farbensehen nach zu vielen Kohlenhydraten?
Egal. Napa ist ein schönes amerikanisches Städtchen inmitten einer sanften grünen Hügellandschaft und mit viel Raum für ausgedehnte Schoppingmalls im Umland.
Das Städchen Napa wird durch den Napa Valley Wine Train mit St. Helena verbunden. Die Fahrt dient nur Touristischen Zwecken und dauert drei Stunden für rund sechzig Kilometer. Für die Sicherheit der Fahrgäste sorgt die Napa Valley Railroad Police, die ihr Wirken auf das Gelände der Napa Valley Railroad beschränkt. Die Polizei in Amerika ist ein Maximum an Dezentralisierung, jedes Städtchen kann alleine oder mit Nachbargemeinden eine City Police aufstellen. In den ländlichen Gegenden dazwischen wirkt innerhalb eines County der gewählte Sheriff mit seinen Mannen und für die übergeordneten Belange ist die State Police verantwortlich. Die Stadt Berkeley, ja sogar die Universität Berkeley haben jeweils eine eigene Polizei. Die Befugnisse sind aber innerhalb eines Staates nicht beschränkt, die Berkeley City Police z.B. könnte auch in Los Angeles verhaften. Die Zusammenarbeit soll abweichend von der Darstellung in vielen Filmen sehr gut sein.
Einen Geheimtip haben wir auftun können: Der Buckhorn Grill im Napa Town Center: Sandwich dick belegt mit dünnen Steakscheiben und Speck. Das Fett tropfte nur so aus dem vollkommen überforderten Weißbrötchen und dazu gab es noch: Bratensoße in einer Extraschale zum (wie die Bedienung stolz erläuterte) hineintunken. Das arme Weißbrötchen hatte mit den aufgenommenen Fettmengen seine Kapazitätsgrenze schon weit überschritten und mir ist daher nicht klar, wie das mit dem Hineintunken funktionieren soll. Ich habe die Soße einfach drübergekippt. Tolle Sache. Nur nicht unbedingt leichte Kost.
Napa City, farbenfroher Sonnenuntergang oder Farbensehen nach zu vielen Kohlenhydraten?
Was sonst? Toyota hat Probleme mit seinen amokfahrenden Hybridfahrzeugen und die Konkurrenz schlachtet das im amerikanischen Fernsehen genüsslich aus. Toyota hält mit rührigen "Stay with us" Kampagnen dagegen. 'Drive by wire'? Also bitte, seitdem einmal unser Videorekorder (VHS, kennt das noch einer?) eine Folge von "Fackeln im Sturm" nicht aufgenommen hat, verlasse ich mich in Fragen von Leben und Tod nicht mehr auf Elektronik.
Donnerstag, 11. März 2010
Doris? Eleonore? Gloria?
Wir sind noch immer auf der Suche nach einer Wohnung. Das Thema zieht sich, vielleicht auch deshalb, weil wir etwas verwöhnt sind. Klar, wir haben dieses 'Wasser in der Küche' Problemchen, aber sonst ist die Wohnung top. Morgen sind wieder drei Besichtigungen.
Square feet ist die gebräuchliche Größe für Flächenangaben von Zimmern oder Wohnungen. Folgendes habe ich dazu schon herausgefunden: Ein 'feet' sind zwölf 'inches' und drei 'feet' oder sechsunddreißig 'inches' sind ein 'yard'. Ein 'yard' sind etwa einundneunzig Zentimeter und eintausendsiebenhundertundsechzig 'yard' sind eine 'mile', die aber nicht zu verwechseln ist mit der 'nautical mile'. Näherungsweise ergibt die Fläche in 'square feet' dividiert durch elf die Fläche in Quadratmetern.
Woher das alles kommt ist wie die Wurzel aus einer Million, das weiß niemand!
Unser Thermostat steht auf fünfundsechzig Grad Fahrenheit. Das sind etwa achtzehn Grad Celsius. Fahrenheit minus dreissig und dann durch zwei ergibt etwa Celsius. Fahrenheit minus zweiunddreissig und dann durch neun und mal fünf ergibt genau Celsius. Minus vierzig Grad Fahrenheit sind also auch minus vierzig Grad Celsius.
So sieht das aus.
Bei Gewichten ist eine 'ounce' etwa achtundzwanzig Gramm, sechzehn 'ounce' sind ein 'pound' und zweitausend 'pound' sind eine 'ton'. Da sind wir aber erst bei etwa neunhundert Kilo, weswegen die 'ton' auch oft als 'short ton' bezeichnet wird.
Weiter?
Unsere kleinen Wasserflaschen fassen acht 'fluid ounce', das sind grob zweihundertsechsunddreissig Milliliter. Acht 'fluid ounce' sind ein 'cup', zwei cup sind ein 'pint', zwei 'pint' sind ein 'quart' und zwei 'quart' sind nix aber vier 'quart' sind ein 'gallon'. Unsere kleine Eclipse fährt nun etwa vierundzwanzig MPG (miles per gallon, nach Werksangaben). Also?
Ach, wo wir grad beim Thema sind: ich habe festgestellt, dass die kleine zu geringen Reifendruck durch eine Warnleuchte anzeigt, Ebbe im Tank aber nicht. Damit ist aus meiner Sicht die Schwelle zum Kult überschritten, der Hobel verdient einen Namen. Vorschläge?
Was sonst? Gestern haben wir die Ankunft der Greencard mit zwei Steaks gefeiert (acht ounces, Outback Steakhouse) und e. einen Fedora gekauft (fünfzehn Dollar, Target).
Übrigens, einunddreissigkommafünf 'gallon' sind ein 'barrel'. Außer bei Öl, da sind zweiundvierzig 'gallon' ein 'barrel'. Oder Bier, Lebensmittel, Whiskey, da ist es auch anders. Aber grundsätzlich ist es so, wenn es nicht anders ist. Ein 'barrel' ist meistens blau, daher wird es 'bbl' abgekürzt für blue barrel.
Im Grunde alles ganz einfach (aber Obacht: die britischen Maße sind andere!)
Tut mir leid, dass heute so wenig Bilder bei sind.
Square feet ist die gebräuchliche Größe für Flächenangaben von Zimmern oder Wohnungen. Folgendes habe ich dazu schon herausgefunden: Ein 'feet' sind zwölf 'inches' und drei 'feet' oder sechsunddreißig 'inches' sind ein 'yard'. Ein 'yard' sind etwa einundneunzig Zentimeter und eintausendsiebenhundertundsechzig 'yard' sind eine 'mile', die aber nicht zu verwechseln ist mit der 'nautical mile'. Näherungsweise ergibt die Fläche in 'square feet' dividiert durch elf die Fläche in Quadratmetern.
Woher das alles kommt ist wie die Wurzel aus einer Million, das weiß niemand!
Unser Thermostat steht auf fünfundsechzig Grad Fahrenheit. Das sind etwa achtzehn Grad Celsius. Fahrenheit minus dreissig und dann durch zwei ergibt etwa Celsius. Fahrenheit minus zweiunddreissig und dann durch neun und mal fünf ergibt genau Celsius. Minus vierzig Grad Fahrenheit sind also auch minus vierzig Grad Celsius.
So sieht das aus.
Bei Gewichten ist eine 'ounce' etwa achtundzwanzig Gramm, sechzehn 'ounce' sind ein 'pound' und zweitausend 'pound' sind eine 'ton'. Da sind wir aber erst bei etwa neunhundert Kilo, weswegen die 'ton' auch oft als 'short ton' bezeichnet wird.
Weiter?
Unsere kleinen Wasserflaschen fassen acht 'fluid ounce', das sind grob zweihundertsechsunddreissig Milliliter. Acht 'fluid ounce' sind ein 'cup', zwei cup sind ein 'pint', zwei 'pint' sind ein 'quart' und zwei 'quart' sind nix aber vier 'quart' sind ein 'gallon'. Unsere kleine Eclipse fährt nun etwa vierundzwanzig MPG (miles per gallon, nach Werksangaben). Also?
Ach, wo wir grad beim Thema sind: ich habe festgestellt, dass die kleine zu geringen Reifendruck durch eine Warnleuchte anzeigt, Ebbe im Tank aber nicht. Damit ist aus meiner Sicht die Schwelle zum Kult überschritten, der Hobel verdient einen Namen. Vorschläge?
Was sonst? Gestern haben wir die Ankunft der Greencard mit zwei Steaks gefeiert (acht ounces, Outback Steakhouse) und e. einen Fedora gekauft (fünfzehn Dollar, Target).
Übrigens, einunddreissigkommafünf 'gallon' sind ein 'barrel'. Außer bei Öl, da sind zweiundvierzig 'gallon' ein 'barrel'. Oder Bier, Lebensmittel, Whiskey, da ist es auch anders. Aber grundsätzlich ist es so, wenn es nicht anders ist. Ein 'barrel' ist meistens blau, daher wird es 'bbl' abgekürzt für blue barrel.
Im Grunde alles ganz einfach (aber Obacht: die britischen Maße sind andere!)
Tut mir leid, dass heute so wenig Bilder bei sind.
Mittwoch, 10. März 2010
Greencard und SSN sind da!
Wir sind eingeladen, hier zu bleiben, hier zu wohnen, hier zu arbeiten und hier zu leben. Ich freue mich sehr darüber, dass wir das dürfen und dass wir so freundlich empfangen werden. Amerika ist ein Einwanderungsland und Amerika ist darauf eingestellt. Die Grenzbeamten, die (Einwanderungs-)Behörden, sie sind darauf eingestellt. Sie zeigen, dass wir willkommen sind und sie zeigen Freude darüber und Stolz darauf, dass andere, dass wir hier gerne wohnen, arbeiten und leben wollen.
Leitkultur, Angst vor Überfremdung? Keine Spur. Jährlich wird deutlich über einer halben Million (legalen) Einwanderern die amerikanische Staatsbürgerschaft verliehen, ich könnte sie in drei Jahren beantragen. Die Gastfreundschaft und die Toleranz des amerikanischen Volkes beeindrucken mich.
e. ist leider noch immer krank, wenngleich auf dem Weg der Besserung. Dennoch ist unser Einzugsbereich limitiert. Der Lake Anza im Tilden Regional Park ist etwa 3 Km von unserer Haustür, nicht zu weit, aber auch nicht so nah, dass wir das Auto nur mit schlechtem Gewissen nutzen könnten.
Der Weg um den See ist idyllisch, aber kaum mehr als ein Pfad mit zum Teil gewagten Kletterpartien. Ein kleiner "Genesungsspaziergang" war das wohl kaum. Gewarnt wird vor Zecken und giftigen Schlangen.
Was sonst? Gestern Nacht hat es anscheinend geregnet, die Küche stand heute morgen wieder unter Wasser. Routine.
Leitkultur, Angst vor Überfremdung? Keine Spur. Jährlich wird deutlich über einer halben Million (legalen) Einwanderern die amerikanische Staatsbürgerschaft verliehen, ich könnte sie in drei Jahren beantragen. Die Gastfreundschaft und die Toleranz des amerikanischen Volkes beeindrucken mich.
e. ist leider noch immer krank, wenngleich auf dem Weg der Besserung. Dennoch ist unser Einzugsbereich limitiert. Der Lake Anza im Tilden Regional Park ist etwa 3 Km von unserer Haustür, nicht zu weit, aber auch nicht so nah, dass wir das Auto nur mit schlechtem Gewissen nutzen könnten.
Der Weg um den See ist idyllisch, aber kaum mehr als ein Pfad mit zum Teil gewagten Kletterpartien. Ein kleiner "Genesungsspaziergang" war das wohl kaum. Gewarnt wird vor Zecken und giftigen Schlangen.
Was sonst? Gestern Nacht hat es anscheinend geregnet, die Küche stand heute morgen wieder unter Wasser. Routine.
Dienstag, 9. März 2010
Hoody
e. ist krank und ich bin zur Pflege eingeteilt. Ich möchte daher heute nur etwas den Stand der Ereignisse aktualisieren.
Was gibt es neues von unserem Mitsubishi? Er fährt noch. Er klappert erbärmlich. Und die Klimaanlage ist so stark, dass wir nach Einkäufen Frostschäden an der Tiefkühlware befürchten. In amerikanischen Tests hat die Karre gar nicht so schlecht abgeschnitten, das Interieur wird gelobt und die schnittige Form. Die Rede ist auch von einhundertzweiundsechzig PS. Ich wüßte gerne, mit welchem geheimen Hebel die aktiviert werden. "limited rear view" ist allerdings ein oft genannter Nachteil und ich willma so sagen: ob da was von hinten kommt, kann man besser hören als sehen. Riesenwendekreis, Kofferraum geht friemelig auf und schwer zu, die Bezüge sind aus Turnschuhstoff, das Handling ist ein Desaster, die Rückspiegel sind zu klein und wer hinten (gekrümmt) hockt, stößt sich den Kopf an der Heckscheibe. Die Karre hat Charakter, ich mag sie.
Was sonst? Am Sonntag haben wir unseren Besuch in Santa Cruz mit einem Abstecher nach Capitola abgerundet und einem kleinen Shopping Event bei O'Neill gekrönt. e. wollte ein hoody (Kapuzenpulli) erstehen, es gibt sie mit Reißverschluss und ohne. Der Verkäufer riet uns zu "one of each" oder (aber nur hilfsweise) zu einem mit Reissverschluss "because it gives you more options". Wir haben uns für "one of each" entschieden, den amerikanischen Verkäufern haben wir noch nicht viel entgegenzusetzen.
Was gibt es neues von unserem Mitsubishi? Er fährt noch. Er klappert erbärmlich. Und die Klimaanlage ist so stark, dass wir nach Einkäufen Frostschäden an der Tiefkühlware befürchten. In amerikanischen Tests hat die Karre gar nicht so schlecht abgeschnitten, das Interieur wird gelobt und die schnittige Form. Die Rede ist auch von einhundertzweiundsechzig PS. Ich wüßte gerne, mit welchem geheimen Hebel die aktiviert werden. "limited rear view" ist allerdings ein oft genannter Nachteil und ich willma so sagen: ob da was von hinten kommt, kann man besser hören als sehen. Riesenwendekreis, Kofferraum geht friemelig auf und schwer zu, die Bezüge sind aus Turnschuhstoff, das Handling ist ein Desaster, die Rückspiegel sind zu klein und wer hinten (gekrümmt) hockt, stößt sich den Kopf an der Heckscheibe. Die Karre hat Charakter, ich mag sie.
Was sonst? Am Sonntag haben wir unseren Besuch in Santa Cruz mit einem Abstecher nach Capitola abgerundet und einem kleinen Shopping Event bei O'Neill gekrönt. e. wollte ein hoody (Kapuzenpulli) erstehen, es gibt sie mit Reißverschluss und ohne. Der Verkäufer riet uns zu "one of each" oder (aber nur hilfsweise) zu einem mit Reissverschluss "because it gives you more options". Wir haben uns für "one of each" entschieden, den amerikanischen Verkäufern haben wir noch nicht viel entgegenzusetzen.
Sonntag, 7. März 2010
Buena Vista Park
Vielen lieben Dank Locquy für Dein Kompliment. Ich habe mich darüber sehr gefreut. Es gefällt e. und mir sehr gut hier, sehr gut! Jeden Tag scheint die Sonne ein bischen mehr und wärmer. Die Menschen sind fröhlich, freundlich, sehr liberal und gelassen. Wir sind für die locals fast wie die ersten Menschen, kein Führerschein (der hier auch Ausweis ist), keine Social Security Nummer, kein Creditscore. Und dennoch, wir haben schon mehrere Angebote für Wohnungen, wir haben ein Konto, e. hat Ihre Debitkarte (Vorläufer zur Kreditkarte), wir haben amerikanische Handys. Die Einwanderungsbehörde schreibt mir und gibt mir das Gefühl, hier willkommen zu sein. Alles geht irgendwie und fast schon einfach und wir sind noch keine zwei Wochen hier.
Samstag wieder Wohnungsbesichtigung in San Francisco. Im Neubau und sehr teuer. Wir haben Abstand genommen. Zweite Besichtigung im Altbau. Also eher Uraltbau. Eintausenddreihundert Dollar im Monat und folgende zwei Hinweise vom Vermieter: Erstens, die Heizung läuft (wenn die Ventile auf sind) alle vier Stunden für eine Stunde volle Pulle. Also immer ein Ohr am Wetterbericht: wird es kalt? Zweitens, durch die Fenstern regnet es rein, wenn kein Handtuch dazwischen liegt. Also immer ein Ohr am Wetterbericht: wird es regnen? Achsoja und keine Dusche. Eben noch Mal der Preis: Eintausenddreihundert. Dollar. Im Monat. Aber netter Typ. Wir haben Abstand genommen, trotzdem.
Der nahe Buena Vista Park versprach etwas grün (Park) und schöne Aussicht (Buena Vista). Am I pushing it too far?
Den Rest des Wochenendes waren wir in Santa Cruz. Das war ein tolles Wochenende im Sunset Ave und ein Gefühl ein bisschen wie Zuhause. Ich hoffe, wir werden uns dafür revanchieren können.
Samstag wieder Wohnungsbesichtigung in San Francisco. Im Neubau und sehr teuer. Wir haben Abstand genommen. Zweite Besichtigung im Altbau. Also eher Uraltbau. Eintausenddreihundert Dollar im Monat und folgende zwei Hinweise vom Vermieter: Erstens, die Heizung läuft (wenn die Ventile auf sind) alle vier Stunden für eine Stunde volle Pulle. Also immer ein Ohr am Wetterbericht: wird es kalt? Zweitens, durch die Fenstern regnet es rein, wenn kein Handtuch dazwischen liegt. Also immer ein Ohr am Wetterbericht: wird es regnen? Achsoja und keine Dusche. Eben noch Mal der Preis: Eintausenddreihundert. Dollar. Im Monat. Aber netter Typ. Wir haben Abstand genommen, trotzdem.
So wollen wir wohnen. Links wohnt ein älteres Ehepaar, in der Garage stehen zwei Jaguar. Adresse wird auf Anfrage herausgegeben.
Der nahe Buena Vista Park versprach etwas grün (Park) und schöne Aussicht (Buena Vista). Am I pushing it too far?
Den Rest des Wochenendes waren wir in Santa Cruz. Das war ein tolles Wochenende im Sunset Ave und ein Gefühl ein bisschen wie Zuhause. Ich hoffe, wir werden uns dafür revanchieren können.
Freitag, 5. März 2010
(Oakland) Bay Bridge
Oakland, Berkely, die East Bay werden durch die Bay Bridge mit San Francisco verbunden. Die Brücke steht im Schatten der Golden Gate Bridge und wird daher verringert wahrgenommen. Auf zehn Spuren auf zwei Ebenen fahren täglich etwa zweihundertsiebzigtausend Fahrzeuge in oder aus der Stadt. Und wir zählen oft dazu, von Berkeley das die schnellste Verbindung nach San Francisco. Für vier Dollar Maut geht die Fahrt auf der oberen Fahrbahn zunächst über den Eastern Span, in einem Tunnel durch Yerba Buena Island und weiter auf dem Western Span auf die Halbinsel San Francisco.
Der Verkehr aus San Francisco nach Oakland wird über das untere Deck geführt. Die Fahrt ist spannend, weil von der Eastern Span bekannt ist, dass sie nicht erdbebenfest ist. Ein Segments ist beim Loma Prieta Erdbeben 1989 eingestürzt, seitdem wird parallel eine neue Brücke gebaut.
In San Francisco haben wir uns gestern im Bezirk Castro nach einer Wohnung umgesehen. Castro gilt als die weltweite Hauptstadt der Homosexuellen. Es ist vollkommen unmöglich, das zu ignorieren: Die Schaufenstern, die Videotheken, die Bumper Sticker an den Autos, die Fähnchen an der Straße, alles sehr unzweideutig.
Der Verkehr aus San Francisco nach Oakland wird über das untere Deck geführt. Die Fahrt ist spannend, weil von der Eastern Span bekannt ist, dass sie nicht erdbebenfest ist. Ein Segments ist beim Loma Prieta Erdbeben 1989 eingestürzt, seitdem wird parallel eine neue Brücke gebaut.
In San Francisco haben wir uns gestern im Bezirk Castro nach einer Wohnung umgesehen. Castro gilt als die weltweite Hauptstadt der Homosexuellen. Es ist vollkommen unmöglich, das zu ignorieren: Die Schaufenstern, die Videotheken, die Bumper Sticker an den Autos, die Fähnchen an der Straße, alles sehr unzweideutig.
Die Gegend hat uns sehr zugesagt, die Wohnung war preiswert und schön. Leider haben wir sie nicht bekommen, unser Vermieter hat uns abgesagt. Hätte ich alleine hingehen sollen?
Was sonst? Unser gestriger Besuch fand unseren Kaffee gut, die Bilder von E. süß und die Sicht vom Grotto Rock Park beeindruckend. Dafür waren wir von der Qualität der Pizza bei Zacharya's Chicago Pizza begeistert. Trotzdem wir fünfunddreissig Minuten warten mussten, würde ich das noch einen Geheimtip nennen.
Was sonst? Unser gestriger Besuch fand unseren Kaffee gut, die Bilder von E. süß und die Sicht vom Grotto Rock Park beeindruckend. Dafür waren wir von der Qualität der Pizza bei Zacharya's Chicago Pizza begeistert. Trotzdem wir fünfunddreissig Minuten warten mussten, würde ich das noch einen Geheimtip nennen.
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