Freitag, 28. Mai 2010
Sequoia
Der größte Baum der Welt ist der 'General Sherman' Sequoia Tree im Sequoia National Park in der Sierra Nevada in Kalifornien. Gemessen wird nach Volumen, nicht nach Höhe. Der höchste Baum der Welt ist der 'Hyperion' Coastal Redwood Tree (Sequoia Sempervirens) im Redwood National Park ebenfalls in Kalifornien. Den größten Baum habe ich gestern besucht, der genaue Standort des höchsten Baumes wird nicht bekannt gegeben, um die Besucher über den ganzen Nationalpark zu streuen und die Bäume zu schonen. Überhaupt, im 'Giant Forest' wurde aufgeräumt, versiegelte Flächen zurückgebaut, Marktstände und Wochenendhäuser abgerissen und Parkplätze zurückgebaut. Eine Tafel erläuterte sinngemäß dazu: "Kommerz und Handel geht auch im Tal, aber die Bäume, das geht nur hier." Die 'citizens' der Region hätten das vor einigen Jahren so beschlossen, stand da noch. Seitdem liegt Strecke zwischen Parkplatz und Baum.
Das Foto hat ein älteres Ehepaar aus Potsdam aufgenommen, sie sind seit zwei Wochen mit dem Wohnmobil in Kalifornien unterwegs. Er war unzufrieden mit dem "sperrigen Handling" des Vehikels, sie fand den "Verbrauch inakzeptabel". Er hat ein sehr gutes Foto geschossen (beachtet bitte den Bildaufbau), sie hat mit praktisch Null Wortschatz energisch Touristen und Einheimische aus dem Bild gewiesen. Immer Verbesserungspotential im Blick, zügige Herangehensweise an Probleme, klare Aufgabenteilung, energischer Umgangston. Ein Bild und passt! Deutschland.
Kommen wir zu einem tatsächlich vollkommen anderen Thema. Natürlich ist meine Kreditkarte noch nicht da und obwohl Heather mir zu Montag einen neuen Stand versprochen hatte, habe ich von ihr diese Woche nichts gehört. Mit der Verlängerung der Gültigkeit meiner vorläufigen Bankkarte ist sie anscheinend auch nicht ganz fertig geworden. Da stehe ich also in San Diego nachts am Geldautomaten und weiss (endlich), wie sich "souverän" genau nicht anfühlt.
Der Sequoia National Park ist schön und schön wild. Ich war auf bis zu Sechstausend Fuß Höhe, dort liegt noch Schnee, es sind Fünf Grad. Der höchste Berg ist der Mount Whitney mit Vierzehntausend Fuß, Viertausendvierhundert Meter. Leichthin verschobene Felsen, gesplitterte Bäume und Spuren gewaltiger Wassermassen lassen erahnen, mit welcher Brutalität der Winter die Landschaft formt. Der Tioga Pass führt über das Gebirge, er ist noch immer gesperrt, oft bleibt er das bis Juni oder sogar Juli. Wer dann von San Francisco nach Las Vegas oder in das Death Valley will, muss den Umweg südlich um die Sierra Nevada herum in Kauf nehmen. Wer hier wandert, den werden über Tage nur Flugzeuge am Himmel an die Zivilisation erinnern. Für einige Regionen ist eine Anmeldung bei offiziellen Stellen Pficht, Ziel und Route müssen bekanntgegeben werden. Und dabei ist Kalifornien eines der am dichtesten besiedelten Staaten der USA.
Was sonst? Fahrt durch Kalifornien, der Bibelsender ist eingestellt. Es wird die Geschichte erzählt von einem Mann, der Gott gebeten hat um Land für seine Kirche. Einige Jahre später besaß er das Land und die Kirche stand. Eine Hörerin ruft an, sie hat Fragen zum Leben nach dem Tod. Im Sender ist ein Experte geladen, selbstsicher trägt er Antworten vor, nennt, rezitiert und interpretiert verschiedene Bibelstellen, die seine Antwort stützen. Der Anruferin wird eine Bibelstelle besonders nahe gelegt, sie bedankt sich artig und verabschiedet sich schüchtern. Es folgt ein Popsong über Jesus.
Am Lake Hume ist ein ausgedehntes Christliches Ferienlager gebaut worden. Überall stehen Tafeln mit christlichen Geboten. Wer sein leben Gott gewidmet hat, ist hier willkommen und kann zum Beispiel mit Farbkugeln auf andere Christen schießen. Oder auch segeln gehen. [Homepage]
'Bill' ist sechsundsechzig und seid fünfundneunzig im Amt. Er möchte wiedergewählt werden als Herr über das Gefängnis und Einhundertsechzig Streifenwagen. Er hat die Zeichen der Zeit erkannt und ein Golfturnier organisiert. Was sonst.
Eisbären und Nilpferde
Schwarze Körper nehmen Wärmestrahlen besser auf, weisse Körper reflektieren sie. Das ist ein Allgemeinplatz. Aber warum sind Eisbären dann weiss und nicht schwarz? Und warum fürchtet sich das kleine Mädchen im Zoo vor dem Nilpferd wo doch auch Mami durch einen Fehltritt leicht die ganze Familie unter sich begraben könnte?
Auf die zweite Frage will ich gleich antworten, ich kann dazu sagen: Ich weiss es nicht.
Den San Diego Zoo führt dieser Travelquide auf Platz Zwei der besten Amerikanischen Zoologischen Gärten. Auf Platz Eins? Columbus Zoo mit Vergnügungspark und Golfplatz. Ich vermute, der Golfplatz hat den Ausschlag gegeben. Mir hat der San Diego Zoo jedenfalls sehr gut gefallen und ich setze ihn auf Platz Eins aller Zoologischen Gärten, an die ich mich erinnern kann. Die Größe des Zoos, die Anzahl und Vielfallt der Tiere sowie die größe der liebevoll angelegten Gehege rechtfertigen schon ein sehr gutes Ranking. Das Kolibrihaus war zwar enttäuschend, aber immerhin, es gibt eins. Besonders gefallen haben mir die verschlungenen kleinen Wege, die den Besucher durch die Exponate führen. Auf den Hauptwegen verkehrt eine Buslinie, es gibt eine Seilbahn quer über das Gelände und Rolltreppen, damit das mit dem BMI auch so bleibt. So viel Lob für den Zoo so wenige Tage nach der guten Kritik für den Zoo in San Francisco: Ich hoffe, das kommt nicht unseriös. Ich finde beide qualitativ gleichauf, aber der Zoo in San Diego ist deutlich größer. Mit einem Golfplatz könnte San Francisco vermutlich einen Vorteil für sich herausholen.
Wie ist das jetzt mit dem Eisbärenfell? Weiß ist in dem Fall eine optische Täuschung, das Fell ist durchsichtig und leitet die Sonnenstrahlen direkt weiter zur schwarzen (sic!) Haut. Also alles in Ordnung.
Weiterfahrt nach Bakersfield.
Auf die zweite Frage will ich gleich antworten, ich kann dazu sagen: Ich weiss es nicht.
Den San Diego Zoo führt dieser Travelquide auf Platz Zwei der besten Amerikanischen Zoologischen Gärten. Auf Platz Eins? Columbus Zoo mit Vergnügungspark und Golfplatz. Ich vermute, der Golfplatz hat den Ausschlag gegeben. Mir hat der San Diego Zoo jedenfalls sehr gut gefallen und ich setze ihn auf Platz Eins aller Zoologischen Gärten, an die ich mich erinnern kann. Die Größe des Zoos, die Anzahl und Vielfallt der Tiere sowie die größe der liebevoll angelegten Gehege rechtfertigen schon ein sehr gutes Ranking. Das Kolibrihaus war zwar enttäuschend, aber immerhin, es gibt eins. Besonders gefallen haben mir die verschlungenen kleinen Wege, die den Besucher durch die Exponate führen. Auf den Hauptwegen verkehrt eine Buslinie, es gibt eine Seilbahn quer über das Gelände und Rolltreppen, damit das mit dem BMI auch so bleibt. So viel Lob für den Zoo so wenige Tage nach der guten Kritik für den Zoo in San Francisco: Ich hoffe, das kommt nicht unseriös. Ich finde beide qualitativ gleichauf, aber der Zoo in San Diego ist deutlich größer. Mit einem Golfplatz könnte San Francisco vermutlich einen Vorteil für sich herausholen.
Wie ist das jetzt mit dem Eisbärenfell? Weiß ist in dem Fall eine optische Täuschung, das Fell ist durchsichtig und leitet die Sonnenstrahlen direkt weiter zur schwarzen (sic!) Haut. Also alles in Ordnung.
Weiterfahrt nach Bakersfield.
Donnerstag, 27. Mai 2010
San Diego
Die Fahrt ging entlang der Küste nach San Diego. Die Stadt wird hier auf Platz Vier der 'Best Places to Live in the US' geführt. Sehr schön, aber mit NY auf Platz Drei kommen natürlich Zweifel auf. Mit gut über Eine Million Einwohnern ist San Diego groß genug für Annehmlichkeiten ohne groß genug für Probleme zu sein. In der Innenstadt gibt es viele Geschäfte, Bars und Restaurants und ein Parkplatz kostet Sechs Dollar pro Tag (Fünfzehn in SF, Vierzig in NY). Es gibt sehr schöne Strände mit allerdings regelmäßig schlechter Wasserqualität.
Der Balboa Park ist gepflegt und sehenswert. Finger weg vom Japanischen Garten, vier Dollar Eintritt sind Dreieinhalb zu viel.
Vom Stadtzentrum Zwanzig Meilen südlich liegt die stark bewachte Grenze zur Mexikanischen Stadt Tijuana. Sie trennt reich von arm und Waffen von Drogen. Mehrfach weisen Schilder den Grenzgänger darauf hin, dass Waffen in Mexiko illegal sind.
Amerikaner können ohne Visum nach Mexiko, umgekehrt brauchen Mexikaner ein Visum für die USA. Tijuana gilt als besonders gefährliche Stadt, rivalisierende Drogenkartelle kämpfen um den letzten Meter vor ihrem Absatzmarkt USA. Das 'U.S Department Of State' warnt seine Bürger regelmäßig vor Reisen hierher.
Auf Einhundertausend Einwohner kommt in Deutschland jährlich ein Mord. Verdoppeln wir die Zahl und wir sind in der Schweiz (Zwei bis Drei jährlich). Verdoppeln wir die Schweiz und wir sind in den Vereinigten Staaten (Fünf bis Sechs). USA verdoppelt ergibt Mexiko (Zehn bis Vierzehn). Das sind etwa halb so viel wie in Brasilien (etwa Fünfundzwanzig).
Zu bedenken ist allerdings, dass Städte allgemein Schwerpunkte der Kriminalität sind und insbesondere die mexikanische Grenze zu den USA auch. Der Vergleich der jährlichen Mordraten je Einhundertausend Einwohnern in Tijuana (etwa Vierzig) zu San Francisco (Zehn bis Vierzehn) oder San Diego (um Vier) ergibt ein dramatischeres Bild.
Trotzdem reisen viele Amerikaner nach Tijuana, billige Medikamente, preiswerte Schönheisoperationen, Alkohol ab Achtzehn und legale Prostitution sind einige Gründe ohne Rangfolge. Zu Fahrten nach Mexiko meinte die Mietwagenfirma: "Ja, geht." Und etwas später: "Aber der Wagen ist nicht mehr versichert." Wie schön, dass wir für dieses Detail noch Zeit gefunden haben. Ich konnte also nicht rübermachen.
Die Grenzbefestigungen, die Hubschrauberpatrouillen und die vielen 'Border Patrol Officers' geben der Grenze etwas bedrückendes. Überhaupt, eine Militärbasis, viele Soldaten und weitläufige Soldatensiedlungen mit Pickups und amerikanischen Flaggen. Kriegsschiffe im Hafen und immer wieder Militärhubschrauber im Tiefflug: Gewöhnungssache? Dennoch (und nach dem eben geschriebenen vielleicht irritierend?) hat mir San Diego gefallen, nette Größe, schöne Parks, viele Museen, Pazifik, Strand und gutes Klima.
Was sonst? Mal was anderes: Ist es erlaubt die amerikanische Flagge öffentlich zu verbrennen? Ja, wenn einem die Flagge gehört. Der U.S. Supreme Court urteilte dazu (schon Neunundachzig), diese Handlung sei freie Meinungsäußerung und durch den 'First Amendment', dem ersten Verfassungszusatz gedeckt. Stinkefinger im Straßenverkehr? Nicht nett, aber erlaubt. Rassistische Äußerungen, Nazisymbole, Hasspredigten? Dumm, unreflektiert und eingeschränkt, aber erlaubt.
Die Amerikaner sind stolz auf diese Freiheiten. Ich finde Freiheit auch gut. Das Falsche zu tun ist nicht gut, aber das Richtige vozuschreiben, ist noch schlechter.
Auf das Verbrennen der Deutschen Flagge stehen bis zu Fünf Jahre Gefängnis (§ 90a StGB).
Dienstag, 25. Mai 2010
"Endlich wieder Auto ...
... und hoffentlich für den Rest unseres Lebens!" Das habe nicht ich geäußert, sondern jemand, den der Zustand ohne Auto anscheinend mehr gestört hat, als ich das bemerkt habe.
"Machen Sie Ihrer Frau eine Freude, fahren sie weg!" Mit dem Spruch hat vor einigen Jahren Sixt geworben und ich habe das jetzt umgesetzt. Übrigens auf Anregung meiner Frau. So sieht das aus, nach vier Monaten auf vierzig Quadratmetern.
Wir haben uns also den Mietwagen eine Woche früher genommen, und die gewonnene Zeit nutze ich, um mir die fünfhundert Meilen südlich von SF gelegene Stadt San Diego anzusehen. e. muss leider arbeiten und hält die Stellung. Am ersten Tag bin ich bis Santa Barbara gekommen.
Zum ersten Mal habe ich auf der Reise die Region verlassen, die hier als die "Bay Area" im weitesten Sinne bezeichnet wird. Amerika ändert sich dadurch etwas, das Radio fängt regelmäßig Bibelsendungen und gar Bibelsender ein, Pickups im Straßenbild nehmen zu und Hybridfahrzeuge ab. "Support our Troops" oder "Pray for our Troops" steht regelmäßig auf Autos, an Häuserfenster oder im Kassenbereich des lokalen Einzelhändlers. Die Gegend wird ländlicher.
Santa Barbara habe ich in der Abenddämmerung erreicht, ein aufgeräumtes und scheinbar wohlhabendes Studentenstädtchen.
"Rusty's Pizza Parlor", edel oder nicht? Untergebracht im Leuchttum, edel oder nicht? Ich hatte mich für "unerschwinglich" entschieden und habe den Laden nur aus einer nicht mehr nachvollziehbaren Laune heraus betreten. Statt gestärkter Servierten und gedämpftem Kerzenlich empfing mich Kindergeschrei, Spielautomaten und eine Essenausgabe im Fastfoodstil. Also doch genau mein Laden.
Ich habe mich mit meiner Pizza in den kleinen Außenbereich gehockt, da war es den plärrenden Kindern zu kalt. In der Zeit, die ein hungriger Mitteleuropäer zum Verzehr einer Pizza braucht, haben mich hier drei Passanten dazu angesprochen. Der erste hat mir einen guten Appetit gewünscht, der zweite wollte schon wissen, wie die Pizza schmeckt und der dritte wünschte eine Ecke abzuhaben. Aber ich bin hier nicht die Heilsarmee. Außerdem zerrten ihn da auch schon seine Frau weiter.
"Machen Sie Ihrer Frau eine Freude, fahren sie weg!" Mit dem Spruch hat vor einigen Jahren Sixt geworben und ich habe das jetzt umgesetzt. Übrigens auf Anregung meiner Frau. So sieht das aus, nach vier Monaten auf vierzig Quadratmetern.
Wir haben uns also den Mietwagen eine Woche früher genommen, und die gewonnene Zeit nutze ich, um mir die fünfhundert Meilen südlich von SF gelegene Stadt San Diego anzusehen. e. muss leider arbeiten und hält die Stellung. Am ersten Tag bin ich bis Santa Barbara gekommen.
Zum ersten Mal habe ich auf der Reise die Region verlassen, die hier als die "Bay Area" im weitesten Sinne bezeichnet wird. Amerika ändert sich dadurch etwas, das Radio fängt regelmäßig Bibelsendungen und gar Bibelsender ein, Pickups im Straßenbild nehmen zu und Hybridfahrzeuge ab. "Support our Troops" oder "Pray for our Troops" steht regelmäßig auf Autos, an Häuserfenster oder im Kassenbereich des lokalen Einzelhändlers. Die Gegend wird ländlicher.
Santa Barbara habe ich in der Abenddämmerung erreicht, ein aufgeräumtes und scheinbar wohlhabendes Studentenstädtchen.
"Rusty's Pizza Parlor", edel oder nicht? Untergebracht im Leuchttum, edel oder nicht? Ich hatte mich für "unerschwinglich" entschieden und habe den Laden nur aus einer nicht mehr nachvollziehbaren Laune heraus betreten. Statt gestärkter Servierten und gedämpftem Kerzenlich empfing mich Kindergeschrei, Spielautomaten und eine Essenausgabe im Fastfoodstil. Also doch genau mein Laden.
Ich habe mich mit meiner Pizza in den kleinen Außenbereich gehockt, da war es den plärrenden Kindern zu kalt. In der Zeit, die ein hungriger Mitteleuropäer zum Verzehr einer Pizza braucht, haben mich hier drei Passanten dazu angesprochen. Der erste hat mir einen guten Appetit gewünscht, der zweite wollte schon wissen, wie die Pizza schmeckt und der dritte wünschte eine Ecke abzuhaben. Aber ich bin hier nicht die Heilsarmee. Außerdem zerrten ihn da auch schon seine Frau weiter.
Samstag, 22. Mai 2010
Delivery Boy
Unsere Hummingbirds ziehen ihre Junge groß, an unsere Tränke kommen sie gar nicht mehr. Wir haben das schon besorgt nachgelesen aber es ist das übliche Verhalten für die Nistsaison. Natürlich kann ich das verstehen und bin auch nicht beleidigt oder so. Schließlich war die Tränke nicht ganz billig und die ständige Pflege, Reinigung und Befüllung? Aber es ist OK, ich kann damit leben, vollkommen OK.
Aus zwei Gründen sind e. und ich schon echte Amerikaner.
Erstens sind wir vom 'Cencus' erfasst worden. Der Census ist die amerikanische Form der Volkszählung. Gefragt wird alle Zehn Jahre nach Name, Adresse, Geburtsdatum, Geschlecht, Rasse und Wohnsituation. Spannend finde ich, dass auch nach Hypotheken gefragt wird und bei der Rasse neben "African American" auch "Black" und "Negro" steht. Diese Form der Datenerhebung ist notwendig, weil es in den Vereinigten Staaten keine Meldepflicht gibt. Der Census fand das erste Mal Siebzehnhundertneunzig statt, damals lebten unter vier Millionen Amerikaner auf Dreizehn Staaten östlich des Mississippi und ohne Florida.
Zweitens lieben wir nicht nur Fastfood, wir lassen es sogar (gelegentlich) zu uns kommen. 'Food Delivery', die Steigerung von 'Drive Through'. Bei unserer ersten Bestellung hat der 'Delivery Boy', der übrigens zu der Arbeiterklasse der 'Drivers Sales Workers' gehört, über unserem Trinkgeld so irritiert geguckt, dass ich lieber rasch die Tür ins Schloss geworfen habe. Im Internet gibt es zum Thema Trinkgeld viele Ratschläge und so kann ich jetzt dazu sagen: Ein Dollar ist die untere Grenze, Vier sind ganz angemessen. Und fünfzehn Cent sind... naja, egal.
Bei meinen Recherchen dazu habe ich auch erfahren, dass 'Drivers Sales Workers' auf Platz Fünf der gefährlichsten Jobs in Amerika geführt werden. Gut, einem hungrigen Texaner mit einer kalten Pizza zu kommen ist sicher einer der härteren Alpträume. Unser 'Delivery Boy' jedenfalls war ziemlich jung. Wie tragisch. Ich habe nicht mit dem Trinkgeld gegeizt und hoffe, dass er es bald ausgibt.
Der Bezirk 'Telegraph Hill' ist für zwei Dinge berühmt. Die wilden Papageien und den 'Coit Tower'. Die ersten habe ich nicht gesehen, der zweite ist nicht zu übersehen. Der Coit Tower ist eine Spende von Lillie Hitchcock Coit, einer schillernden Persönlichkeit aus SF. Vor dem Turm steht die Statue von Christopher Columbus, ebenfalls eine Spende.
Zu dem Wetter in SF hatte ich verschiedentlich schon geschrieben. Hier will ich nun zwei Fotos beisteuern, die ich kurz hintereinander auf dem Telegraph Hill aufgenommen habe.
Molimo Drive lag auch den ganzen Tag unter dichtem Nebel. Diese Wetterlage soll für den Sommer in SF typisch sein.
Was sonst? In Siebzig Jahren werden die Daten aus dem Census zur Einsicht freigegeben. Zu dem Zeitpunkt werden Babys alte Menschen sein. Und für uns ist bis dahin das ewige Leben erfunden. Wer es denn möchte. Für mich ist das eher nichts, ich bin kein Freund langer Laufzeiten. Aber ich möchte auf jeden Fall noch Mal gefragt werden, wenn die Option da ist.
Aus zwei Gründen sind e. und ich schon echte Amerikaner.
Erstens sind wir vom 'Cencus' erfasst worden. Der Census ist die amerikanische Form der Volkszählung. Gefragt wird alle Zehn Jahre nach Name, Adresse, Geburtsdatum, Geschlecht, Rasse und Wohnsituation. Spannend finde ich, dass auch nach Hypotheken gefragt wird und bei der Rasse neben "African American" auch "Black" und "Negro" steht. Diese Form der Datenerhebung ist notwendig, weil es in den Vereinigten Staaten keine Meldepflicht gibt. Der Census fand das erste Mal Siebzehnhundertneunzig statt, damals lebten unter vier Millionen Amerikaner auf Dreizehn Staaten östlich des Mississippi und ohne Florida.
Zweitens lieben wir nicht nur Fastfood, wir lassen es sogar (gelegentlich) zu uns kommen. 'Food Delivery', die Steigerung von 'Drive Through'. Bei unserer ersten Bestellung hat der 'Delivery Boy', der übrigens zu der Arbeiterklasse der 'Drivers Sales Workers' gehört, über unserem Trinkgeld so irritiert geguckt, dass ich lieber rasch die Tür ins Schloss geworfen habe. Im Internet gibt es zum Thema Trinkgeld viele Ratschläge und so kann ich jetzt dazu sagen: Ein Dollar ist die untere Grenze, Vier sind ganz angemessen. Und fünfzehn Cent sind... naja, egal.
Bei meinen Recherchen dazu habe ich auch erfahren, dass 'Drivers Sales Workers' auf Platz Fünf der gefährlichsten Jobs in Amerika geführt werden. Gut, einem hungrigen Texaner mit einer kalten Pizza zu kommen ist sicher einer der härteren Alpträume. Unser 'Delivery Boy' jedenfalls war ziemlich jung. Wie tragisch. Ich habe nicht mit dem Trinkgeld gegeizt und hoffe, dass er es bald ausgibt.
Der Bezirk 'Telegraph Hill' ist für zwei Dinge berühmt. Die wilden Papageien und den 'Coit Tower'. Die ersten habe ich nicht gesehen, der zweite ist nicht zu übersehen. Der Coit Tower ist eine Spende von Lillie Hitchcock Coit, einer schillernden Persönlichkeit aus SF. Vor dem Turm steht die Statue von Christopher Columbus, ebenfalls eine Spende.
Zu dem Wetter in SF hatte ich verschiedentlich schon geschrieben. Hier will ich nun zwei Fotos beisteuern, die ich kurz hintereinander auf dem Telegraph Hill aufgenommen habe.
Molimo Drive lag auch den ganzen Tag unter dichtem Nebel. Diese Wetterlage soll für den Sommer in SF typisch sein.
Was sonst? In Siebzig Jahren werden die Daten aus dem Census zur Einsicht freigegeben. Zu dem Zeitpunkt werden Babys alte Menschen sein. Und für uns ist bis dahin das ewige Leben erfunden. Wer es denn möchte. Für mich ist das eher nichts, ich bin kein Freund langer Laufzeiten. Aber ich möchte auf jeden Fall noch Mal gefragt werden, wenn die Option da ist.
Montag, 17. Mai 2010
Samstag, 15. Mai 2010
Golden Gate Bridge und Sausalito
Langsam wird es Herbst in Miraloma, morgens ist es neblig, mittags auch aber mit etwas mehr Sichtweite und abends ist die Suppe wieder dicht. Und es ist kalt bei um die Zwölf Grad. Diese Wetterlage hält sich hier bei uns und bis etwa Castro, dahinter in Downtown SF ist wolkenloser Himmel und Einundzwanzig Grad. Ziemlich irre. An der Bushaltestelle habe ich heute erfahren, dass diese Wetterlage sich etwas bis August so hält. Fühlt sich an wie ein deutscher Herbst.
Zu jedem Besuch in San Francisco gehört auch ein Besuch der Golden Gate Bridge. Den Bericht darüber schulde ich Euch noch. Ich mache daraus einen Fotobericht, auch natürlich als Entschuldigung für den staubtrockenen letzten Beitrag und als kleines Geschenk von mir an Euch.
Hier geht es los. Dreiunddreissig fingen die Bauarbeiten an, Siebenunddreissig war die Brücke fertig. Von hier sind es zwei Kilometer bis zur anderen Seite.
Architektur einer Hängebrücke: Von den (hier) zwei 'Seilen' gehen die 'Hänger' ab. Die Fahrbahn ist daran aufgehängt. Vermutlich daher der Name. Die Kontruktion ist flexibel und (relativ) erdbebensicher. Das galt nicht für die Bogenbrücke über Fort Point, die verstärkt werden musste und wurde.
Eine Delfingeburt kann bis zu zwei Stunden dauern. Zwillinge sind selten und meist stirbt eins, weil die Muttermilch nicht ausreicht. Delfine gehören zu den Zahnwalen. Das habe ich alles für Euch recherchiert ...
Hier ist ist es fast geschafft. Beim Bau sind Elf Bauarbeiter ums Leben gekommen, obwohl damals mit einem Toten je eine Million Dollar Baukosten gerechnet wurde und die Brücke Fünfunddreissig Millionen USD gekostet hat. In heutiger Kaufkraft sind das etwa Fünfhundert Millionen. Der Krieg in Irak und Afghanistan hat also etwa Zweitausend Golden Gate Bridges gekostet (bis jetzt).
Die Brücke ist nicht Rot, sondern Orange, "International Orange", (RGB 255, 79, 0).
Von hier ging es zu Fuß weiter nach Sausalito. Das kann ich niemandem empfehlen, der Weg geht entlang der Straße und amerikanische Autofahrer sind überrascht, außerhalb von Ortschaften auf Fußgänger zu stoßen: Ausweichen? Bremsen? Draufhalten? Die Fragen konnte ich von den Gesichtern ablesen. Von Sausalito geht die Fähre stündlich zurück nach Downtown SF, die Fahrt kostet Sieben Dollar. Das kann ich jedem empfehlen, die Überfahrt hat es hier immerhin auf Platz Drei der schönsten Fährfahrten in den Vereinigten Staaten gebracht. Bis zur Abfahrt habe ich versucht, im 'Spinnaker' eine Kleinigkeit zu essen. Leider war die Bedienung so langsam, dass ich schon nach dem Getränk wieder zahlen musste, sehr ungewöhlich.
Was sonst? Meine EC-Karte ist immer noch nicht da, nach Phil hat sich David und nun schließlich Heather der Sache angenommen. Mit Heather bin ich zufrieden, David war der Fillialleiter und machte einen vollkommen ausgebrannten Eindruck. Phil (noch in Berkeley) dagegen war übermotiviert, das halte ich für genauso gefährlich. Kreditkarte ist auch noch nicht da. Heather ist dran.
Hier nicht Klicken!
Zu jedem Besuch in San Francisco gehört auch ein Besuch der Golden Gate Bridge. Den Bericht darüber schulde ich Euch noch. Ich mache daraus einen Fotobericht, auch natürlich als Entschuldigung für den staubtrockenen letzten Beitrag und als kleines Geschenk von mir an Euch.
Hier geht es los. Dreiunddreissig fingen die Bauarbeiten an, Siebenunddreissig war die Brücke fertig. Von hier sind es zwei Kilometer bis zur anderen Seite.
Architektur einer Hängebrücke: Von den (hier) zwei 'Seilen' gehen die 'Hänger' ab. Die Fahrbahn ist daran aufgehängt. Vermutlich daher der Name. Die Kontruktion ist flexibel und (relativ) erdbebensicher. Das galt nicht für die Bogenbrücke über Fort Point, die verstärkt werden musste und wurde.
Eine Delfingeburt kann bis zu zwei Stunden dauern. Zwillinge sind selten und meist stirbt eins, weil die Muttermilch nicht ausreicht. Delfine gehören zu den Zahnwalen. Das habe ich alles für Euch recherchiert ...
Hier ist ist es fast geschafft. Beim Bau sind Elf Bauarbeiter ums Leben gekommen, obwohl damals mit einem Toten je eine Million Dollar Baukosten gerechnet wurde und die Brücke Fünfunddreissig Millionen USD gekostet hat. In heutiger Kaufkraft sind das etwa Fünfhundert Millionen. Der Krieg in Irak und Afghanistan hat also etwa Zweitausend Golden Gate Bridges gekostet (bis jetzt).
Die Brücke ist nicht Rot, sondern Orange, "International Orange", (RGB 255, 79, 0).
Von hier ging es zu Fuß weiter nach Sausalito. Das kann ich niemandem empfehlen, der Weg geht entlang der Straße und amerikanische Autofahrer sind überrascht, außerhalb von Ortschaften auf Fußgänger zu stoßen: Ausweichen? Bremsen? Draufhalten? Die Fragen konnte ich von den Gesichtern ablesen. Von Sausalito geht die Fähre stündlich zurück nach Downtown SF, die Fahrt kostet Sieben Dollar. Das kann ich jedem empfehlen, die Überfahrt hat es hier immerhin auf Platz Drei der schönsten Fährfahrten in den Vereinigten Staaten gebracht. Bis zur Abfahrt habe ich versucht, im 'Spinnaker' eine Kleinigkeit zu essen. Leider war die Bedienung so langsam, dass ich schon nach dem Getränk wieder zahlen musste, sehr ungewöhlich.
Was sonst? Meine EC-Karte ist immer noch nicht da, nach Phil hat sich David und nun schließlich Heather der Sache angenommen. Mit Heather bin ich zufrieden, David war der Fillialleiter und machte einen vollkommen ausgebrannten Eindruck. Phil (noch in Berkeley) dagegen war übermotiviert, das halte ich für genauso gefährlich. Kreditkarte ist auch noch nicht da. Heather ist dran.
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Mittwoch, 12. Mai 2010
Geld
Heute machen wir Mal langweilig. Sprechen wir doch über Währungen. Oder soll ich lieber berichten von meiner Begegnung mit den Delfinen und der ... nein? Na gut. Also Währung.
Alles fing damit an, dass Menschen tauschten, Schweine gegen Decken oder Waffen gegen Oliven. Schön, wenn das so aufgeht. Häufiger werden aber 'Hat Schweine und sucht Decken' auf 'Hat Decken sucht aber Waffen' getroffen sein. Hier bleiben beide unzufrieden, sofern sie sich nicht auf ein Tauschmittel einigen, zum Beispiel Getreide, Tabak oder (schon etwas abstrakter) Gold.
Die Erfindung der Goldmünzen als allgemein begehrtes und daher akzeptiertes Zahlungsmittel vereinfachte den Handel nicht nur, sondern schaffte die Möglichkeit der Wertaufbewahrung, schneller, weiter, mehr mehr mehr, hier ging es los. Obwohl Gold schon kein sehr brauchbares Metall ist, wurde dieses Geld durch noch wertloseres ersetzt. Es ist schlicht unpraktisch, im Autohaus die Schubkarre Gold gegen den neuen Audi einzutauschen. Das sperrige Metall wurde daher eingelagert und fortan wurden Papiere getauscht, die dem Inhaber gegen Vorlage die Herausgabe des Goldes versprachen. Diese Golddeckung ist heute lange aufgegeben, weil wir uns an Geld als ein Wert an sich gewöhnt haben und daran glauben.
Wir haben uns auch daran gewöhnt, dass Geld selbst handelbar geworden ist: Ein Kredit ist nichts weiter als Kauf von Geld zum Preis von Zinsen. Dieser Preis richtet sich nicht nur nach Angebot und Nachfrage, sondern auch nach der Bonität des Schuldners: bekomme ich mein Geld je wieder? Je höher das Risiko desto höher der Zins. Für Griechenland stieg das Risiko und damit der Zins so weit, dass die Griechen nicht mehr in der Lage waren, neue Kredite aufzunehmen um die alten zurückzuzahlen (Was sich hier so unseriös anhört ist gängige Praxis auch für den Deutschen Staat). Oder war überhaupt das Problem die niedrigen Zinsen, die es Griechenland erst erlaubt haben, sich so zu verschulden? Jedenfalls nehmen Deutschland und andere Staaten neue Kredite auf (sozusagen weil sie das noch können) und geben die Kredite an Griechenland weiter, das (dass wollen wir nicht vergessen) am Markt keine Kredite mehr bekommt, weil es nach Ansicht der Kreditgeber pleite ist. Was für Griechenland gilt, betrifft vielleicht auch Spanien? Portugal? Italien? Die Nervosität an den Märkten wuchs und so wurde ein Siebenhundertfünfzig Milliarden Euro Fonds gebildet. Daraus bekommen diejenigen Staaten Kredite, die keine Kredite mehr bekommen aber Kredite brauchen, um Kredite zurückzuzahlen. Woher kommt das Geld? Die Staaten, die das noch können, nehmen Kredite auf.
Ist die Situation bedrohlich? Ich glaube nein, die großen Volkswirtschaften im Euro - Raum haben noch etwas Abstand zur Situation Griechenlands. Ich halte das für eine ernste und sehr deutliche Warnung.
Was sonst? Ich habe heute meinen Ausreiseantrag gestellt. Eigentlich ist das ein Antrag auf ein "Reentry Permit", denn genau das darf ich als "Resident" sonst nicht: Einreise nach Ausreise (von mehr als zwölf Monaten).
=============================================
Stand 2009 (Staatsverschuldung in % des BIP / Neuverschuldung in % BIP)
Stabilitätskriterien Maastricht (60% / 3%)
Deutschland (73,2 / 3,3)
Frankreich (77,6 / 7,5)
Griechenland (115,1 / 13,6)
Italien (115,5 / 5,3)
Eurozone (78,7 / 6,3)
Quelle: Bundesministerium der Finanzen, Monatsbericht April 2010
Alles fing damit an, dass Menschen tauschten, Schweine gegen Decken oder Waffen gegen Oliven. Schön, wenn das so aufgeht. Häufiger werden aber 'Hat Schweine und sucht Decken' auf 'Hat Decken sucht aber Waffen' getroffen sein. Hier bleiben beide unzufrieden, sofern sie sich nicht auf ein Tauschmittel einigen, zum Beispiel Getreide, Tabak oder (schon etwas abstrakter) Gold.
Die Erfindung der Goldmünzen als allgemein begehrtes und daher akzeptiertes Zahlungsmittel vereinfachte den Handel nicht nur, sondern schaffte die Möglichkeit der Wertaufbewahrung, schneller, weiter, mehr mehr mehr, hier ging es los. Obwohl Gold schon kein sehr brauchbares Metall ist, wurde dieses Geld durch noch wertloseres ersetzt. Es ist schlicht unpraktisch, im Autohaus die Schubkarre Gold gegen den neuen Audi einzutauschen. Das sperrige Metall wurde daher eingelagert und fortan wurden Papiere getauscht, die dem Inhaber gegen Vorlage die Herausgabe des Goldes versprachen. Diese Golddeckung ist heute lange aufgegeben, weil wir uns an Geld als ein Wert an sich gewöhnt haben und daran glauben.
Wir haben uns auch daran gewöhnt, dass Geld selbst handelbar geworden ist: Ein Kredit ist nichts weiter als Kauf von Geld zum Preis von Zinsen. Dieser Preis richtet sich nicht nur nach Angebot und Nachfrage, sondern auch nach der Bonität des Schuldners: bekomme ich mein Geld je wieder? Je höher das Risiko desto höher der Zins. Für Griechenland stieg das Risiko und damit der Zins so weit, dass die Griechen nicht mehr in der Lage waren, neue Kredite aufzunehmen um die alten zurückzuzahlen (Was sich hier so unseriös anhört ist gängige Praxis auch für den Deutschen Staat). Oder war überhaupt das Problem die niedrigen Zinsen, die es Griechenland erst erlaubt haben, sich so zu verschulden? Jedenfalls nehmen Deutschland und andere Staaten neue Kredite auf (sozusagen weil sie das noch können) und geben die Kredite an Griechenland weiter, das (dass wollen wir nicht vergessen) am Markt keine Kredite mehr bekommt, weil es nach Ansicht der Kreditgeber pleite ist. Was für Griechenland gilt, betrifft vielleicht auch Spanien? Portugal? Italien? Die Nervosität an den Märkten wuchs und so wurde ein Siebenhundertfünfzig Milliarden Euro Fonds gebildet. Daraus bekommen diejenigen Staaten Kredite, die keine Kredite mehr bekommen aber Kredite brauchen, um Kredite zurückzuzahlen. Woher kommt das Geld? Die Staaten, die das noch können, nehmen Kredite auf.
Ist die Situation bedrohlich? Ich glaube nein, die großen Volkswirtschaften im Euro - Raum haben noch etwas Abstand zur Situation Griechenlands. Ich halte das für eine ernste und sehr deutliche Warnung.
Was sonst? Ich habe heute meinen Ausreiseantrag gestellt. Eigentlich ist das ein Antrag auf ein "Reentry Permit", denn genau das darf ich als "Resident" sonst nicht: Einreise nach Ausreise (von mehr als zwölf Monaten).
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Stand 2009 (Staatsverschuldung in % des BIP / Neuverschuldung in % BIP)
Stabilitätskriterien Maastricht (60% / 3%)
Deutschland (73,2 / 3,3)
Frankreich (77,6 / 7,5)
Griechenland (115,1 / 13,6)
Italien (115,5 / 5,3)
Eurozone (78,7 / 6,3)
Quelle: Bundesministerium der Finanzen, Monatsbericht April 2010
Montag, 10. Mai 2010
Kein zweiter Führerschein für Tikay
Ich habe meinen Führerschein mit Achtzehn gemacht und gleich bestanden. Es hat dann nicht sehr lange gedauert, bis ich auch meinen ersten Unfall hatte, selbstverständlich selbstverschuldet. Hätte ich das Auto meiner Eltern damals so genutzt, wie sich das gehört, hätte vielleicht heute mein Sohn seine Fahrprüfung gehabt. So aber war wieder ich dran, die praktische Prüfung abzulegen. Ich mache es hier kurz, weder e. noch ich haben bestanden. Noch auf dem Parkplatz Gas und Bremse verwechseln, an siebenunddreissig Autos vorbeischrammen und erst im Schaufenster der Porzellanhandlung zum Stehen kommen: das ist meine Vorstellung einer nicht bestandenen Prüfung. Leider lag es bei uns nur am Mietwagen, nur wenige Firmen lassen ihre Wagen zu Fahrprüfungen zu, unsere nicht. Das ist ein echter Spießergrund. Ich war so sauer, dass ich fast trotzdem die Option mit der Porzellanhandlung... aber e. meinte, mit etwas Feng-Shui sollte ich darüber hinwegkommen. Ich fand die Idee mit dem Fisch hinter der Türverkleidung besser. Neuer Termin wird jetzt knapp.
Immerhin haben wir den Mietwagen am Wochenende für eine ausgedehnte Fahrt Richtung Süden genutzt. Drei Highlights möchte ich dazu hier herausgreifen: Erstens der Seventeen Mile Drive, diesmal ohne Regen: Traumhafte Strände, leider auch sehr viele Golfplätze. Aber jede Mode geht vorüber und Golfplätze holt sich die Natur sicher leichter zurück als die vielen Tennisplätze aus der Boris und Steffi-Zeit. Zweitens die Point Lobos State Reserve, hier treffen sich eine warme und eine kalte Meeresströmung und die Natur zieht alle Register. Drittens Gilroy, hier trifft Fabrikverkauf auf unsere Kreditkarte und der Kapitalismus zieht alle Register.
Was macht die Faszination der Kolibris aus? Zuerst hörst du ihn, kurze Pfiffe in kurzen Abständen und du weißt, er ist da. Erst wenn es brummt kannst du dich umsehen, oft steht er kaum einem Meter von dir weg reglos in der Luft und mustert dich neugierig. Der Griff zur Kamera ist vergeblich, er wird kaum eine halbe Sekunde bleiben. Sie fliegen rasend schnell vorwärts, rückwärts, seitlich, hoch oder runter. Dabei können sie in einer Sekunde bis zu dreihundertachzig Körperlängen zurücklegen (Ein Falke im Sturzflug schafft etwa zweihundert Körperlängen, ein Kampfjet etwa einhunderfünfzig). Sie sind aggressiv gegenüber Artgenossen und sie jagen sich in wilden Manövern. Der Flug von Singvögeln hat dagegen die Agilität eines lieblos über die Leine geworfenen nassen Waschlappens.
Auf dem Rückweg waren wir wieder in unserer zweiten Heimat Santa Cruz. Es gab Steaks mit Shrimps (Surf and Turf), ein Fest jenseits aller Konventionen. Das wir uns hier so wohl fühlen, liegt auch an der vollkommen uneingeschränkten Gastfreundschaft, die wir dort erfahren.
Immerhin haben wir den Mietwagen am Wochenende für eine ausgedehnte Fahrt Richtung Süden genutzt. Drei Highlights möchte ich dazu hier herausgreifen: Erstens der Seventeen Mile Drive, diesmal ohne Regen: Traumhafte Strände, leider auch sehr viele Golfplätze. Aber jede Mode geht vorüber und Golfplätze holt sich die Natur sicher leichter zurück als die vielen Tennisplätze aus der Boris und Steffi-Zeit. Zweitens die Point Lobos State Reserve, hier treffen sich eine warme und eine kalte Meeresströmung und die Natur zieht alle Register. Drittens Gilroy, hier trifft Fabrikverkauf auf unsere Kreditkarte und der Kapitalismus zieht alle Register.
Was macht die Faszination der Kolibris aus? Zuerst hörst du ihn, kurze Pfiffe in kurzen Abständen und du weißt, er ist da. Erst wenn es brummt kannst du dich umsehen, oft steht er kaum einem Meter von dir weg reglos in der Luft und mustert dich neugierig. Der Griff zur Kamera ist vergeblich, er wird kaum eine halbe Sekunde bleiben. Sie fliegen rasend schnell vorwärts, rückwärts, seitlich, hoch oder runter. Dabei können sie in einer Sekunde bis zu dreihundertachzig Körperlängen zurücklegen (Ein Falke im Sturzflug schafft etwa zweihundert Körperlängen, ein Kampfjet etwa einhunderfünfzig). Sie sind aggressiv gegenüber Artgenossen und sie jagen sich in wilden Manövern. Der Flug von Singvögeln hat dagegen die Agilität eines lieblos über die Leine geworfenen nassen Waschlappens.
A wie Ausgangspunkt
B wie Big Sur
C wie Santa Cruz
B wie Big Sur
C wie Santa Cruz
Auf dem Rückweg waren wir wieder in unserer zweiten Heimat Santa Cruz. Es gab Steaks mit Shrimps (Surf and Turf), ein Fest jenseits aller Konventionen. Das wir uns hier so wohl fühlen, liegt auch an der vollkommen uneingeschränkten Gastfreundschaft, die wir dort erfahren.
Donnerstag, 6. Mai 2010
Cable Guy
Prolog:
Comcast bietet Internet, Telefon und Kabelfernsehen und ihre Monteure sind die "Cable-Guys".
Der Router, Drama in zwei Akten:
Erster Akt:
Unser Internet ist leider alles andere als stabil, der Router trennt laufend unsere Verbindung. Das ist auf Dauer ärgerlich und da unsere Vermieterin gerne telefoniert, hat sie problemlos für uns bei "Comcast" angerufen, die unkompliziert einen Monteur vorbei schicken, der sich tiefenentspannt der Sache annimmt. Unseren Fehlerbericht "WLAN Router trennt die Verbindung" hat er sich noch angehört, dann ist er in den Garten und hat sich die Verkabelung angesehen, hier gezogen, da gerupft, behende zum Nachbarn gehüpft und durch das junge Grün gestapft. Nach einiger Zeit und lauten Telefonaten mit der Zentrale war seine Diagnose: "Alle Kabel schrott." Also wurden alle Kabel ausgetauscht.
Zweiter Akt:
An der Bindungsangst unseres Routers hat das nichts geändert. Also neuer Anruf, neuer Cable Guy: Ein riesiger Rasta-man, der nur gebückt in Hs Wohnzimmer stehen konnte. Erste Reaktion nach dem Fehlerbericht: "Wahrscheinlich Kabel schrott!" Wird hier nach Kabelmetern bezahlt oder werden die Jungs morgens wahllos am Bahnhof aufgelesen? Was ist das für eine Problemeingrenzungsstrategie? Da es nun aber daran kaum liegen konnte, hat unser Cable Guy in den folgenden Stunden und für mich vollkommen wahllos Geräte ausgetauscht, Kabel kurzgeschlossen und mit der Zentrale über Funk Platzhalter-Fachworte ausgetauscht. Am Ende ging das Internet gar nicht mehr, beim Nachbarn war der Strom ausgefallen und unten im Tal brannte das Umspannwerk. Dämmerung kündigte draußen den neuen Tag an, Cable Guy war müde und wollte heim zu den sieben Kindern, drei von ihm (denkt er), fünf von seiner Freundin und eins (aber nicht das jüngste) gemeinsam. Vielleicht deswegen, vielleicht aus einer Laune heraus, vermutlich aber nur zufällig - vollkommen egal, der Router wurde ausgetauscht: seitdem alles takko. Der Router also, da muss man erstmal drauf kommen.
Epilog:
Internet in amerikanischen Haushalten unterscheidet sich nicht von Internet in Deutschland. Wer es haben will muss unzählige kleine und große Kisten (Router, Splitter, Modem, Telefonanlage, Fluxkompensator usw. usw.) im Wohnzimmer dulden, Kabel in allen Farben und Längen führen hierhin und dorthin. Natürlich ließe sich das auch alles in einen kleinen Chip unterbringen, aber so ist das Unternehmen Comcast präsent im Wohnzimmer und im Kundenbewusstsein. Außerdem sieht es kompliziert aus und der Kunde bekommt richtig was für sein Geld.
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Blog ohne Foto liest kein Mensch, Quoten im Keller, Werbekunden sauer. Also bitte:
Comcast bietet Internet, Telefon und Kabelfernsehen und ihre Monteure sind die "Cable-Guys".
Der Router, Drama in zwei Akten:
Erster Akt:
Unser Internet ist leider alles andere als stabil, der Router trennt laufend unsere Verbindung. Das ist auf Dauer ärgerlich und da unsere Vermieterin gerne telefoniert, hat sie problemlos für uns bei "Comcast" angerufen, die unkompliziert einen Monteur vorbei schicken, der sich tiefenentspannt der Sache annimmt. Unseren Fehlerbericht "WLAN Router trennt die Verbindung" hat er sich noch angehört, dann ist er in den Garten und hat sich die Verkabelung angesehen, hier gezogen, da gerupft, behende zum Nachbarn gehüpft und durch das junge Grün gestapft. Nach einiger Zeit und lauten Telefonaten mit der Zentrale war seine Diagnose: "Alle Kabel schrott." Also wurden alle Kabel ausgetauscht.
Zweiter Akt:
An der Bindungsangst unseres Routers hat das nichts geändert. Also neuer Anruf, neuer Cable Guy: Ein riesiger Rasta-man, der nur gebückt in Hs Wohnzimmer stehen konnte. Erste Reaktion nach dem Fehlerbericht: "Wahrscheinlich Kabel schrott!" Wird hier nach Kabelmetern bezahlt oder werden die Jungs morgens wahllos am Bahnhof aufgelesen? Was ist das für eine Problemeingrenzungsstrategie? Da es nun aber daran kaum liegen konnte, hat unser Cable Guy in den folgenden Stunden und für mich vollkommen wahllos Geräte ausgetauscht, Kabel kurzgeschlossen und mit der Zentrale über Funk Platzhalter-Fachworte ausgetauscht. Am Ende ging das Internet gar nicht mehr, beim Nachbarn war der Strom ausgefallen und unten im Tal brannte das Umspannwerk. Dämmerung kündigte draußen den neuen Tag an, Cable Guy war müde und wollte heim zu den sieben Kindern, drei von ihm (denkt er), fünf von seiner Freundin und eins (aber nicht das jüngste) gemeinsam. Vielleicht deswegen, vielleicht aus einer Laune heraus, vermutlich aber nur zufällig - vollkommen egal, der Router wurde ausgetauscht: seitdem alles takko. Der Router also, da muss man erstmal drauf kommen.
Epilog:
Internet in amerikanischen Haushalten unterscheidet sich nicht von Internet in Deutschland. Wer es haben will muss unzählige kleine und große Kisten (Router, Splitter, Modem, Telefonanlage, Fluxkompensator usw. usw.) im Wohnzimmer dulden, Kabel in allen Farben und Längen führen hierhin und dorthin. Natürlich ließe sich das auch alles in einen kleinen Chip unterbringen, aber so ist das Unternehmen Comcast präsent im Wohnzimmer und im Kundenbewusstsein. Außerdem sieht es kompliziert aus und der Kunde bekommt richtig was für sein Geld.
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Blog ohne Foto liest kein Mensch, Quoten im Keller, Werbekunden sauer. Also bitte:
Dienstag, 4. Mai 2010
Erdbeben?
Ja, habe sie schon Mal gehört. Ob wir denken, dass Ihr Haus gefährdet sei? Unsere Vermieterin hatte sich offensichtlich mit der Thematik noch nicht sehr eingehend beschäftigt. Hier kam von uns schnell der Schwenk auf andere Themen, wir wollen niemanden beunruhigen. Es gibt aber für Holzhäuser wie ihres eine Internetbasierte Risikoabschätzung: Vor Fünfundsiebzig gebaut? Ja, deutlich. Hanglage? Ja, deutlich. Wohnraum über der Garage? Ja, auch das. Alles ziemlich schlecht, für ein Holzhaus die höchste Risikostufe. Schlechter sind nur Backsteinhäuser.
Das Letzte Erdbeben war Neunzehnhundertsechs und auf Fotos sieht San Francisco danach aus wie Hamburg nach dem Krieg. Es gab ein weiteres relevantes Erdbeben im Jahr der Wiedervereinigung und der Exxon Valdez aber das war nicht das "Große Beben", dass Experten innerhalb der nächsten Dreissig Jahre erwarten (Sechzig Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit). Offizielle Stellen sind darauf vorbereitet, die Feuerwehr z.B. hat überdurchschnittlich viel Personal und über die ganze Stadt verteilt Löschwasserdepots. Jeder Bürger ist aufgerufen, sich und die seinen auf diesen Fall vorzubereiten und Wasser, Lebensmittel in Dosen (nebst Öffner, das ist sonst unfair), ein Radio, Batterien, eine Taschenlampe und sonstiges etwa in einer extra Mülltonne im Garten zu lagern. Im Keller ist der Kram so gut aufgehoben wie der Schloßenteiser im Handschuhfach. Unter "Sonstiges" fallen auch Medikamente. Wer es durch das Beben schafft, möchte ja nicht anschließend eingehen, weil z.B. kein Botox lieferbar ist. Das ist aber eher ein Problem in Los Angeles, wie man hört. In SF haben sich nur Zehn Prozent der Haushalte in irgendeiner Form vorbereitet.
Wohnen nah am Strand ist allerdings auf immer noch hohen Niveau in San Francisco etwas preiswerter als in anderen Stadtteilen. Hier drohen nicht nur Erdbeben sondern auch Tsunamis. Lässt sich das versichern? Ähnlich gut wie Streichhölzer gegen Feuer.
Heute morgen dachte ich mir, warum nicht ins Museum gehen? Sozusagen solange es noch steht. Und wo am ersten Dienstag im Monat der Eintritt frei ist (kleines Zusatzargument). Das ist gut gemacht und viel strategischer als etwa freier Eintritt an einem Tag am Wochenende. Da kämen auch die Berufstätigen, die sich den Eintritt locker leisten können. Außerdem würde es voll. So weiß man von den anderen Besuchern auch gleich... aha, guck! Der also auch...!
Ich habe die SF Moma und die Legion of Honor besucht. Beide Museen haben mir gut gefallen, wenngleich ich im Moma bei einigen Exponaten nicht recht den Zugang finden konnte.
Martin Kippenberger war Sieben Jahre alt, als er das hier gezeichnet hat:
Was will er uns damit sagen? "Auch ich habe klein angefangen"? "Seht wie gut ich damals schon war"? "Nie weg schmeißen, was Hanna / Lukas / Leonie auf Papier schrammeln"? Und was denkt das Museum? "Diese Farben"? "Diese Technik"? Ich glaube, hier denkt niemand irgendetwas. Schade um den schönen Rahmen, denke ich.
"Gilt man erst Mal als weise, ist es schwer das Gegenteil zu beweisen." hat Peter Ustinov gesagt (und ich habe das natürlich auch schon bemerkt...). Möglicherweise gilt das analog für moderne Kunst noch mehr als für Weisheit?
Was sonst? Vor der Moma hat mich ein junges Mädchen angesprochen, etwa im Alter meiner Schwiegermutter aber nicht ganz so gutaussehend. Sie bat um eine Spende für Greenpeace und ich möchte ihren Aufruf weitergeben: Für Tiere oder gegen Krebs, für Bildung oder gegen Hunger. Entscheidend ist doch, dass wir diese Welt etwas besser hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben.
Gute Nacht und "take care"!
Das Letzte Erdbeben war Neunzehnhundertsechs und auf Fotos sieht San Francisco danach aus wie Hamburg nach dem Krieg. Es gab ein weiteres relevantes Erdbeben im Jahr der Wiedervereinigung und der Exxon Valdez aber das war nicht das "Große Beben", dass Experten innerhalb der nächsten Dreissig Jahre erwarten (Sechzig Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit). Offizielle Stellen sind darauf vorbereitet, die Feuerwehr z.B. hat überdurchschnittlich viel Personal und über die ganze Stadt verteilt Löschwasserdepots. Jeder Bürger ist aufgerufen, sich und die seinen auf diesen Fall vorzubereiten und Wasser, Lebensmittel in Dosen (nebst Öffner, das ist sonst unfair), ein Radio, Batterien, eine Taschenlampe und sonstiges etwa in einer extra Mülltonne im Garten zu lagern. Im Keller ist der Kram so gut aufgehoben wie der Schloßenteiser im Handschuhfach. Unter "Sonstiges" fallen auch Medikamente. Wer es durch das Beben schafft, möchte ja nicht anschließend eingehen, weil z.B. kein Botox lieferbar ist. Das ist aber eher ein Problem in Los Angeles, wie man hört. In SF haben sich nur Zehn Prozent der Haushalte in irgendeiner Form vorbereitet.
Wohnen nah am Strand ist allerdings auf immer noch hohen Niveau in San Francisco etwas preiswerter als in anderen Stadtteilen. Hier drohen nicht nur Erdbeben sondern auch Tsunamis. Lässt sich das versichern? Ähnlich gut wie Streichhölzer gegen Feuer.
Heute morgen dachte ich mir, warum nicht ins Museum gehen? Sozusagen solange es noch steht. Und wo am ersten Dienstag im Monat der Eintritt frei ist (kleines Zusatzargument). Das ist gut gemacht und viel strategischer als etwa freier Eintritt an einem Tag am Wochenende. Da kämen auch die Berufstätigen, die sich den Eintritt locker leisten können. Außerdem würde es voll. So weiß man von den anderen Besuchern auch gleich... aha, guck! Der also auch...!
Ich habe die SF Moma und die Legion of Honor besucht. Beide Museen haben mir gut gefallen, wenngleich ich im Moma bei einigen Exponaten nicht recht den Zugang finden konnte.
Martin Kippenberger war Sieben Jahre alt, als er das hier gezeichnet hat:
Was will er uns damit sagen? "Auch ich habe klein angefangen"? "Seht wie gut ich damals schon war"? "Nie weg schmeißen, was Hanna / Lukas / Leonie auf Papier schrammeln"? Und was denkt das Museum? "Diese Farben"? "Diese Technik"? Ich glaube, hier denkt niemand irgendetwas. Schade um den schönen Rahmen, denke ich.
"Gilt man erst Mal als weise, ist es schwer das Gegenteil zu beweisen." hat Peter Ustinov gesagt (und ich habe das natürlich auch schon bemerkt...). Möglicherweise gilt das analog für moderne Kunst noch mehr als für Weisheit?
Was sonst? Vor der Moma hat mich ein junges Mädchen angesprochen, etwa im Alter meiner Schwiegermutter aber nicht ganz so gutaussehend. Sie bat um eine Spende für Greenpeace und ich möchte ihren Aufruf weitergeben: Für Tiere oder gegen Krebs, für Bildung oder gegen Hunger. Entscheidend ist doch, dass wir diese Welt etwas besser hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben.
Gute Nacht und "take care"!
Montag, 3. Mai 2010
Hunger
Alle Vierzehn Tage findet in der Community Church in 'The Mission' die Verteilung von Lebensmitteln an Familien statt, ich hatte darüber schon einmal geschrieben. Für gewöhnlich kommen etwa Einhundertsiebzig Familien, Rekord waren Zweihundertfünfzehn. Für etwa zweihundert werden Lebensmittel bei der SF Foodbank gekauft, das entspricht etwa zwei Europaletten Dosen, Reis, Kartoffeln, Mohrüben und ähnlichem. Die Foodbank erhält die Lebensmittel als Spenden und gibt sie für eine Schutzgebühr von etwa zwei Cent je Kilo weiter. Die Kirche bezahlt das aus Spenden und aus der Kollekte.
Letztes Wochenende waren über Zweihundertfünfzig Familien da, die Lebensmittel haben nicht gereicht. Es kam zu Rangeleien und schließlich wurde auch die Box geleert, in die ich verschimmelte Kartoffeln geworfen hatte.
Die Vereinigten Staaten betreiben Elf Flugzeugträger. Alle übrigen Nationen kommen auf zusammen Zehn.
Letztes Wochenende waren über Zweihundertfünfzig Familien da, die Lebensmittel haben nicht gereicht. Es kam zu Rangeleien und schließlich wurde auch die Box geleert, in die ich verschimmelte Kartoffeln geworfen hatte.
Die Vereinigten Staaten betreiben Elf Flugzeugträger. Alle übrigen Nationen kommen auf zusammen Zehn.
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